Pionierarbeit in 3D für die Industrie von morgen
Interview mit Maurizio Costabeber, CTO und Mitgründer der DWS S.r.l.
Wirtschaftsforum: Herr Costabeber, Sie sind technischer Leiter von DWS und seit den Anfängen dabei. Wie hat sich DWS entwickelt?
Maurizio Costabeber: Auch wenn die DWS S.r.l. offiziell 2007 gegründet wurde, begann unser Weg bereits Anfang der 1990er-Jahre in Japan mit einem ersten Start-up im Bereich 3D-Druck. Nach einer Phase der Inkubation in Fernost folgte im Jahr 2000 der Schritt nach Italien. 2007 wurde dann mit der Gründung von DWS die dritte und bis heute aktuelle Entwicklungsphase eingeläutet. Seitdem entwickeln, produzieren und vermarkten wir industrielle und professionelle 3D-Drucker sowie die dazugehörigen Materialien und Softwarelösungen.
Wirtschaftsforum: Was macht Ihre Produkte und Ihr Geschäftsmodell besonders?
Maurizio Costabeber: Wir setzen auf ein vollständig vertikal integriertes Geschäftsmodell. Das heißt, wir entwickeln und produzieren nicht nur unsere eigenen Drucker, sondern auch die Materialien und die Softwarelösungen – alles inhouse. Dadurch gewährleisten wir maximale Qualität und Kompatibilität entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Mit über 300 aktiven Patenten verstehen wir uns als technologiegetriebenes Unternehmen mit einer besonders starken R&D-Abteilung. Rund 15% unseres Umsatzes fließen direkt in die Forschung.
Wirtschaftsforum: Welche Märkte und Branchen sprechen Sie mit Ihrem Angebot an?
Maurizio Costabeber: Unser Kundenstamm ist breit gefächert. Wir arbeiten überwiegend im B2B-Bereich, unter anderem für Unternehmen aus Mode- und Schuhindustrie, Schmuckbranche, Elektronik, Automobilbau sowie Consumer Electronics. Zu unseren Kunden zählen namhafte Marken wie Samsung, Sony, LG, Nike oder Prada. Auch in der Dentaltechnik und für Brillenhersteller bieten wir branchenspezifische Lösungen. Insgesamt exportieren wir in über 70 Länder weltweit, wobei derzeit rund 50% des Umsatzes im Ausland erwirtschaftet werden.
Wirtschaftsforum: Welche Ihrer Produkte erfreuen sich bei Ihren Kunden besonders großer Beliebtheit?
Maurizio Costabeber: Eines unserer erfolgreichsten Produkte ist seit vielen Jahren die DW 028 – ein kompakter 3D-Drucker, der besonders in der Schmuckbranche breite Anwendung findet. Parallel dazu haben wir mit der neuen XCELL-Serie eine leistungsfähige Plattform für die industrielle Fertigung auf den Markt gebracht. Auch im Bereich spezieller Materialien wie THERMA DM570 für Hochtemperaturanwendungen oder INVICTA PA55 für schlagfeste Bauteile sind wir sehr aktiv.
Wirtschaftsforum: Welche Zukunftspläne verfolgen Sie bei DWS?
Maurizio Costabeber: Wir wollen die Entwicklung des Unternehmens technologisch und strategisch vorantreiben. Ein zentraler Hebel ist die Integration künstlicher Intelligenz in unsere Prozesse. Gemeinsam mit dem 3D-Druck eröffnet sie neue Möglichkeiten für automatisiertes Design und datenbasierte Produktentwicklung. Zudem möchten wir unsere Position im Digital Manufacturing stärken– insbesondere im Zuge der Rückverlagerung eines Teils der Fertigung nach Europa.
DWS S.r.l.
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Italien
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