50 Jahre im Aufstieg – mit jedem Tritt sicherer
Interview mit Patrick Hof, Geschäftsführer der Stadler Treppen GmbH und Co. KG

Wirtschaftsforum: Herr Hof, lassen Sie uns zu Beginn in den Rückspiegel schauen. Welche Entwicklungsschritte waren für das Unternehmen besonders wichtig?
Patrick Hof: Das Grundlegende ist natürlich unserem Firmengründer Bernd Stadler zu verdanken. Er hat mit dem Verkauf von Treppen angefangen und das Unternehmen dann nach und nach über die letzten fünf Jahrzehnte ausgebaut – zu dem, was es heute ist. Seit 2022 bin ich offiziell sein Nachfolger und auch eingetragener Geschäftsführer im operativen Geschäft.
Wirtschaftsforum: Wie ist die heutige Aufstellung des Unternehmens?
Patrick Hof: Wir haben aus der Geschichte heraus mehrere Standorte. In Bad Saulgau ist quasi nur die Hauptverwaltung und Auftragsabwicklung. Dann haben wir in Gammertingen auf der Schwäbischen Alb eine kleine Werkstatt. Seit 1990 haben wir einen Standort in Thüringen bei Schleusingen, wo wir vor zwei Jahren investiert und eine neue Produktionshalle mit 2.500 m2 Fläche gebaut haben. Dort haben wir eine technische Abteilung mit Konstrukteuren und Produktion. Als weiterer Standort existiert seit über 30 Jahren unser Betrieb in Ungarn mit moderner Fertigungsund Lasertechnologie.
Wirtschaftsforum: Welche Impulse haben Sie dem Unternehmen bereits geben können oder möchten Sie setzen?
Patrick Hof: Der technische Fortschritt ist ein großes Thema für mich. Automatisierung ist wichtig, weil wir natürlich den Fachkräftemangel haben und gutes Personal schwierig zu finden ist. Deshalb habe ich mir auf die Fahnen geschrieben, zu automatisieren, was möglich ist.
Wirtschaftsforum: Wo liegen die Schwerpunkte Ihres heutigen Produktportfolios?
Patrick Hof: Die wichtigsten Produktbereiche sind die Wohnungstreppen für Einfamilienhäuser, Zweifamilienhäuser und Reihenhäuser. Wir haben die Unterkonstruktion aus Stahl, was sehr langlebig ist und auch nach Jahren mit einer neuen Lackierung wieder aufgehübscht werden kann. Das Ganze ist sehr nachhaltig – ich kann den Stahl recyceln. Die Stufen machen wir aus Holz.
Wirtschaftsforum: Gibt es Produkte in der Pipeline, die für die Zukunft wichtig werden können?
Patrick Hof: Das sind Geländer für Betontreppen im Geschosswohnungsbau sowie Balkon- und Terrassengeländer. Dafür haben wir aktuell zwei Partner, mit denen wir in diesem Bereich seit letztem Jahr zusammenarbeiten. Das möchten wir zukünftig weiter ausbauen.
Wirtschaftsforum: Wie sehen Ihre Zielgruppen aus?
Patrick Hof: Es sind sehr viele wiederkehrende Kunden: gewerbliche Bauunternehmer, Architekten, Bauträger, Fertighaushersteller. Aber natürlich auch der Privatkunde, der sein Haus umbaut. Man kann sagen 70 zu 30 zugunsten der gewerblichen Kunden.
Wirtschaftsforum: Was sind aus Ihrer Sicht die Gründe für den Erfolg des Unternehmens?
Patrick Hof: Ganz wichtig ist bei uns Vertrauen – zu den Mitarbeitern, in der Führungsebene und auch zu Kunden. Dann die Zuverlässigkeit. Und wir kümmern uns um die Anliegen unserer Kunden, auch nachdem wir die Treppen eingebaut haben. Wir haben einen Kundendienst für Reklamationen oder Probleme.
Wirtschaftsforum: Sie haben den Fachkräftemangel angesprochen. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Patrick Hof: Tatsächlich ist es gerade in den gewerblichen Berufen sehr schwierig, überhaupt jemanden zu finden, der sich bewirbt. Die Berufsschulen bestätigen uns auch, dass der klassische Schlosser beziehungsweise Metallbauer im Handwerk in den Ausbildungsstellen kaum besetzt wird. Dann ist oft auch die Bereitschaft die Arbeit zu verrichten ein Problem. Viele junge Leute heutzutage identifizieren sich nicht mit dem Unternehmen, für das sie arbeiten.
Wirtschaftsforum: Haben Sie eine Botschaft in Richtung Politik oder Gesellschaft?
Patrick Hof: Wir alleund da meine ich auch die Politik, müssten Anreize dafür schaffen, dass sich die Arbeit mehr lohnt als das Zuhausesitzen.
Wirtschaftsforum: Wie würden Sie Ihre Unternehmenskultur beschreiben?
Patrick Hof: Wir sind ein Familienbetrieb mit flachen Hierarchien. Wir sprechen hier vom Fertigungsmitarbeiter bis zum Geschäftsführer mit jedem. Wir lassen unsere Mitarbeiter auch nicht im Regen stehen, wenn sie private Probleme haben. Wenn jemand sagt, ich brauche mittags frei, wegen eines Arzttermins oder weil die Tochter oder der Mann krank ist, finden wir immer eine Lösung. Wir stehen unseren Mitarbeitern zur Seite.
Wirtschaftsforum: Eine persönliche Frage zum Schluss: Vom Azubi zum Geschäftsführer – was ist Ihr persönlicher Drive dabei?
Patrick Hof: Das ist eine gute Frage. Es macht Spaß! Der Posten als Geschäftsführer kam zwar unerwartet, aber ich habe mich ganz schnell dazu entschieden die Nachfolge von Herrn Stadler anzutreten. Wir sind ein tolles Unternehmen und ich fühle mich wohl in der Rolle.
Stadler Treppen GmbH und Co. KG
Klösterle 1
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