das Unternehmen zurückbrin- gen, überzeugen wir auch die Mitarbeiter. Die realisieren, dass die digitalen Modelle ihnen hel- fen. In diesem Moment beginnen sie sich auch für die Methoden und Vorgehensweisen zu inte- ressieren, und auf diesem Weg nehmen wir die Mitarbeiter mit. In der Ruhe liegt zwar Kraft, aber noch keine Veränderung. Nein, für die Veränderung sind wir zuständig. Wir etablieren außerhalb der Unternehmensor- ganisation eine eigene Einheit – das kann ein geschützter Raum im Unternehmen sein bis hin zu einer Ausgründung – die sich ausschließlich dem Thema der Digitalen Transformation wid- met. Das ist praktisch, technisch und unternehmerisch ein expe- rimenteller Freiraum. Dort sind, im Gegensatz zum geregelten Tagesgeschäft, auch Fehlschläge unproblematisch. Wir gehen als Branchenfremde zu den Kun- den unserer Auftraggeber. Dort führen wir Interviews durch und finden so heraus, welche Schwierigkeiten – wir sagen Pain Points, Schmerzpunkte – oder welche Wünsche es gibt. Danach wissen wir, wo der Schuh drückt und ob eine bereits vorhandene digitale Idee aufseiten unseres Auftraggebers überhaupt eine Lösung verspricht. In 90% der Fälle ist das nicht der Fall. Was passiert bei den restlichen 10%? Die erreichen das nächste Stadium und wir entwickeln Prototypen. Das kann schon in wenigen Stunden der Fall sein. Diese Prototypen testen wir und wenn diese Tests erfolgreich im geschützten Raum abge- schlossen sind, werden diese, auf diesem Weg validierten Neuentwicklungen in die Ker- norganisation gemeinsam mit uns integriert. Kommen wir zur Illustration nochmals zurück auf Klöckner & Co. Vor drei Jahren sind wir dazugekommen und haben uns auf das Neugeschäft über Digitalkanäle konzentriert. Wir haben in kurzer Zeit die zu- gehörigen Tools programmiert, mit Erfolg. Letztes Jahr hat das Unternehmen auf diesem Weg einen Umsatz von 120 Millio- nen EUR generiert. Dieses Jahr wird es ein hoher dreistelliger Millionenbetrag sein. Man muss bedenken: aus einem Bereich, den es vor drei Jahren noch gar nicht gab! Vor jedem Gewinn steht eine Investition. Wie viel kostet denn die Digitale Transformation in Unternehmen? Viele Unternehmen denken, wir digitalisieren jetzt für 50.000 EUR. [schmunzelt]. Das funktioniert natürlich nicht. Man muss sich eine digitale Startbahn bauen. Dafür sind zumindest mal eine Million Euro notwendig. Ohne die kann der digitale Jumbo nicht abheben. Das Unternehmen muss aber die Million Euro nur reservieren und nicht sofort ausgeben. Nur wenn die einzelnen Phasen er- folgreich abgeschlossen werden und eine digitale Lösung gefun- den wurde, die tatsächlich ein konkretes Nutzerproblem löst, kommt das volle Budget zum Einsatz. Startet dann am Ende nun ein Sportflugzeug oder ein Kampf- jet? PHILIPP DEPIEREUX, Digitalunternehmer und Start-Up-Gründer Das Schöne ist, dass wir mode- rat anfangen und uns in kleinen Schritten vorwärtsbewegen und zunächst Leuchtturmprojekte schaffen, die schnell in die Un- ternehmen strahlen und Akzep- tanz schaffen. Prinzipiell aber ist es erklärtes Ziel, das Geschäfts- modell eines Unternehmens zu verändern. Das sind dann schon die Jumbojets, die auch ein ent- sprechendes Gewicht haben. Ein Flug kann zu einem ganz be- sonderen Abenteuer werden. Ist das mit Ihnen auch der Fall? Absolut und zwar im positiven Sinn. Was mich begeistert, ist, wenn wir eine unternehmeri- sche Aufbruchstimmung bei unseren Kunden erzeugen. Das führt natürlich auch zur Zukunftssicherung von Unter- nehmen, und ich sehe darin einen Beitrag für die gesamte Wirtschaft in Deutschland. Dafür stehen wir von etventure mor- gens auf. Auch andere große Beratungsfir- men wie McKinsey oder Roland Berger entdecken die Digitale Transformation als Geschäfts- feld. Wie heben Sie sich von die- sen Mitbewerbern ab? etventure, und das ist das Be- sondere, kommt nicht wie ein klassischer Unternehmensbera- ter helikoptermäßig von oben in das Unternehmen und präsen- tiert Strategien. Wir sind Teil des Teams, geben unser Wissen an Innovationsmethodik weiter und sind dadurch in der Lage, schon in kürzester Zeit reales Neu- geschäft für die Unternehmen aufzubauen und die Mitarbeiter zu befähigen, die Transformati- on des eigenen Unternehmens aktiv zu gestalten. Das spie- gelt sich letztendlich auch in unseren Referenzen und den durchweg positiven Rückmel- dungen unserer Auftraggeber wie der SMS group, Putzmeister, Haniel & Cie., Daimler Financial Services oder der Wüstenrot & Württembergischen deutlich wider. www.etventure.de #Mehr Infos › Seite 43 31 www.wirtschaftsforum.de