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WF_ePaper_2016_Q3

Interview mit Saeed Zahedi, Technischer Direktor der Blatchford Gruppe und Gundi Urban Marketing & Communication Manager der Endolite Deutschland GmbH Von der Natur inspiriert – fürs Leben enwickelt Was genau der Verlust eines Körperteils, beziehungsweise einer Gliedmaße bedeutet, ist für nicht versehrte Menschen sicherlich nur begrenzt nachzuvollziehen. Wissenschaft, Medizin und Technik haben in den vergangenen Jahrzehnten Quantensprünge gemacht und die ursprünglichen Holzstumpf-Prothesen zu hochmodernen High-Tech Konstruktionen weiterentwickelt. Einer der Pioniere und Marktführer in diesem Bereich ist die in Großbritannien ansässige Blatchford Gruppe. Mit der Entwicklung des weltweit ersten stabilen Knies setzte das Unternehmen bereits 1890 neue Maßstäbe. Vor Kurzem präsentierte das deutsche Tochterunternehmen Endolite Deutschland die neueste Entwicklung: Linx – das erste vollständig integrierte mikroprozessorgesteuerte Beinprothesensystem. „In der Tat ist es uns gelungen, mit Linx eine Plattform-Technologie der nächsten Generation zu schaffen“, erklärt Saeed Zahedi, Technischer Direktor der Blatchford Gruppe. „Dafür wurden wir mit dem Mac- Robert Award der Royal Academy of Engineering mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Im Grunde integriert Linx unsere Plattform- Technologie für den Fuß mit unserer Plattform-Technologie fürs Knie. Sensoren registrieren kontinuierlich die Bewegungsabläufe und ermöglichen durch einen ständigen Austausch nicht nur ein einzigartiges Produktdesign und größtmögliche Energieeffizienz, sondern vor allem auch ein völlig neues Niveau an Körpersymmetrie und Wohlbefinden bei einem hohem Maß an Bewegungssicherheit.“ Biomimetische Hydraulik- Technologie Das interaktive Prothesensystem passt die Bewegungsabläufe permanent den jeweiligen Umweltbedingungen beziehungsweise den Bodenverhältnissen an. Das Gehen auf weichen oder unebenen Böden oder aber auf Steigungen wird unterstützt. Auf Rampen oder Schrägen bietet Linx sicheren Halt. Der neue ‘Master Controller’ koordiniert und unterstützt die Reaktionen. Bewegungsabläufe sind wieder intuitiv möglich. Die biomimetische Hydraulik- Technologie, die Endolite einsetzt, nimmt sich konsequent die Natur als Vorbild. Wichtigste Technologie ist dabei die viskoelastische hydraulische Steuerungsmethode des Knöchelgelenks, die der natürlichen Bewegung beim Gehen entspricht. „Die Technologie ahmt die Dynamik und die Qualität der menschlichen Muskel- und Gelenkbewegung nach“, so Gundi Urban, Marketing und Communication Manager der Endolite Deutschland GmbH. Die Prothesenfüße reduzieren Scherkräfte im Schaft zum Schutz des Amputationsstumpfes und entlasten die gesamte Gelenkkette.“ Der EchelonVT-Karbonfederfuß mit hydraulischem Knöchelgelenk Auch beidseitig amputierte Anwender gehen mit ‘Elan’ sicher bergab Blatchford steht international für innovatives Design und Konstruktion Wirtschaftsforum: 14


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