Metall – rundum in Form gebracht

Interview mit Roland Streubel, Geschäftsführer der RT-Lasertechnik GmbH

RT sind die Initialen der beiden Unternehmensgründer Thomas Rüsse und Frank Teckentrup. 2002 haben sie RT-Lasertechnik in Gütersloh gegründet, um in den Handel mit Laserzuschnittteilen einzusteigen, die zunächst zugekauft wurden. 2004 konnten sie den Unternehmer Werner Gehring als Gesellschafter gewinnen. „Werner Gehring, der im Dezember 2020 leider verstorben ist, hat die Firma sehr vorangebracht. Er war Träger des Bundesverdienstkreuzes und Ehrenbürger von Gütersloh“, erzählt Geschäftsführer Roland Streubel. Eine eigene Produktion wurde aufgebaut und der erste Flachbettlaser angeschafft. Mit dem Umzug nach Rheda-Wiedenbrück im Jahre 2005 zog die erste Kantbank in den Betrieb ein. „Es wurde entschieden, zukünftig alle Leistungen der Lohnbearbeitung abzudecken, vom Laser- und Rohrlaserschneiden, Kanten, Schweißen und Zerspanen bis hin zur mechanischen Anarbeitung“, berichtet Roland Streubel.

Um die Erweiterung des Produktionsspektrums umzusetzen, eröffnete 2014 ein zweiter Standort in Oelde. Thomas Rüsse, einer der Gründer, hat in diesem Jahr das Unternehmen verlassen. 2016 wurden beide Standorte in einem Neubau im Industriegebiet AUREA in Rheda-Wiedenbrück zusammengelegt. Roland Streubel kam 2018 als Technischer Geschäftsführer zur RT-Lasertechnik GmbH. Im Januar 2020 verließ Frank Teckentrup das Unternehmen und Roland Streubel wurde alleiniger Geschäftsführer.

Von der Einzelfertigung bis zur Großserie

Mit Roland Streubel wurden das Unternehmen und die Führungsetage neu ausgerichtet sowie Prozesse umstrukturiert. Neue Investitionen und ein Maßnahmenplan brachten das Unternehmen nach vorne. So konnte das Umsatzergebnis 2020 trotz Coronapandemie stabil gehalten werden. „In Ostwestfalen sind wir einer der Marktführer im Hinblick auf Größe und Komplexität. Unser Geschäftsgebiet erstreckt sich derzeit über einen Radius von 50 bis 100 km um unseren Standort“, sagt Roland Streubel.

Frau Dr. Schwartz-Gehring, Ehefrau des verstorbenen Gesellschafters Werner Gehring, und die Nachkommen sind Gesellschafter des rund 150-köpfigen Unternehmens. Das Angebot von RT-Lasertechnik richtet sich an Firmen in den Bereichen Metallbau, Agrartechnik, Flur- und Fördertechnik sowie Fahrzeugbau, insbesondere von Nutzfahrzeugen. „Wir arbeiten auch für kleinere Unternehmen und bieten alles von der Einzelfertigung bis hin zu Großserien“, so Roland Streubel. Falls der Kunde einen ausgefalleneren Wunsch hat, kann RT-Lasertechnik auf ein starkes Partnernetzwerk zurückgreifen.

Vom Laserschneidbetrieb zum Full-Service-Dienstleister

Das Produktportfolio ist breit gefächert, führt der Geschäftsführer aus: „Der Schwerpunkt liegt auf dem Rohr- und Flachbettlasern. Unser Angebot umfasst aber auch Kanten, Zerspanen, Schweißen, Montagearbeiten sowie die mechanische Anarbeitung.“ Als USPs sieht er die Prozesstiefe und die Fähigkeit, alle Leistungen aus einer Hand anzubieten, sowie die über 20 Jahre lang aufgebaute Qualität und Kompetenz.

„Für unsere Kunden sind wir zu jeder Zeit ein verlässlicher Partner und Problemlöser, auch in Zeiten der Lieferkettenprobleme und steigender Materialpreise finden wir einen Weg.“ Ein wichtiges aktuelles Thema ist die Digitalisierung der Prozessketten zwischen Unternehmen und Kunden.

„Die visuelle Darstellung ist wichtig und stärkt die Transparenz nach außen. Intern beschäftigen wir uns zum Beispiel mit dem Energietracking“, erzählt Roland Streubel. Mit fortschreitender Digitalisierung kann er sich auch vorstellen, das Geschäftsgebiet zu vergrößern. Als Komplettanbieter bietet RT-Lasertechnik durch die eigene Fahrzeugflotte auch kundenspezifische Logistikkonzepte und -lösungen an.

Prozess statt Stillstand

Um den Fachkräftemangel entgegenzuwirken setzt RT-Lasertechnik verstärkt auf Ausbildung. Aktuell haben wir sieben Auszubildende. Aufgrund unserer Kooperation mit dem Ausbildungsnetzwerk BANG können wir eine noch umfangreichere Ausbildung ermöglichen. Speziell entwickelte Programme bereiten, neben der Mitwirkung im Betrieb und der Berufsschule, optimal auf das Arbeitsleben vor. So bauen wir uns durch Ausbildung unsere eigenen Fachkräfte auf.“

Auch das Thema Nachhaltigkeit treibt den Geschäftsführer um. Er sagt: „Wir verbrauchen viel Energie.“ Das Unternehmen bezieht über die Stadtwerke bereits grünen Strom, und es gibt Überlegungen, eine eigene Energieversorgung zum Beispiel durch Photovoltaik aufzubauen.

„Dies und die Digitalisierung werden uns 2022 weiter beschäftigen. Wir werden ein neues ERP-System einführen, wollen noch effizienter und schneller in der Auftragsbearbeitung werden und die Effizienz der Prozesse steigern“, kündigt Roland Streubel an. Des Weiteren steht die Erweiterung und Modernisierung des Maschinenparks an. Ein neuer Rohrlaser, der die Bearbeitung von Rohren und Profilen auf ein ganz neues Level hebt, wurde bereits kürzlich angeschafft.

„Um in unserer Branche wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es notwendig, Kapazitäten zu erweitern und Investitionen zu tätigen“, betont Roland Streubel. Ganz neu ist das zweite Standbein von RT-Lasertechnik: Die eigene Marke ‘Golfzeichen’ steht für die individuelle Beschilderung von Golfplätzen. Nach einem gelungenen Start der Marke wird die Herstellung eigener Produkte weiter forciert und ausgebaut.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema

„Zufrieden, wenn der Kunde Geld verdient“

Interview mit Dr. Matthias Henyk, Geschäftsführer der Opelka GmbH

„Zufrieden, wenn der Kunde Geld verdient“

Die Opelka GmbH mit Sitz in Remseck am Neckar ist Spezialist für Maschinen zur Herstellung von Siedegebäck wie Berliner oder Donuts. Seit Anfang 2024 wird das Unternehmen von Dr. Matthias…

Brot mit dem Geschmack von morgen

Interview mit Andreas Swoboda, Geschäftsführer der BIO BREADNESS GmbH

Brot mit dem Geschmack von morgen

Als Teil der Pandriks Gruppe arbeitet BIO BREADNESS in Fulda, Deutschland, eng mit dem niederländischen Schwesterunternehmen Pandriks Bake Off B.V. zusammen, um Bio-Brot zu produzieren, das sich durch Qualität, Geschmack…

Der Käse, der aus der Kälte kommt

Interview mit Dennis van Huet, Geschäftsführer der ZZA B.V.

Der Käse, der aus der Kälte kommt

Die italienische Küche ist beliebt wie eh und je. Pizza, Pasta und Co. sind inzwischen auch die häufigsten Gerichte im Restaurant und auf dem privaten Speiseplan. Auf eine gute Pizza…

Spannendes aus der Region Kreis Gütersloh

Antrieb für den Mittelstand

Interview mit Florian Hochstadt, Geschäftsführer der I.M.A. - H.-D. Gröschler GmbH

Antrieb für den Mittelstand

Die I.M.A. - H.-D. Gröschler GmbH aus Leopoldshöhe ist ein führender Anbieter von maßgeschneiderten Antriebssystemen, die speziell auf die Bedürfnisse kleinerer und mittlerer Maschinenhersteller zugeschnitten sind. Mit über 35 Jahren…

Erfolgreiche Übernahme eines Technologieführers

Interview mit Jost Orichel, Geschäftsführer der Spilker Precision International GmbH und Yvonne Boels, Vorsitzende des Family Office Boels & Partners und CEO von Spilker

Erfolgreiche Übernahme eines Technologieführers

Das Traditionsunternehmen Spilker Precision International GmbH verfügt über einzigartige Erfahrung in der Herstellung von Stanz- und Veredelungswerkzeugen sowie im Sondermaschinenbau. Als im letzten Jahr Insolvenz angemeldet wurde, drohte eine über…

Das Geheimnis der kleinen Bläschen

Interview mit Andreas Stein, Geschäftsführer der enviplan® Ingenieurgesellschaft mbH

Das Geheimnis der kleinen Bläschen

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die große Wunder vollbringen. Wie mikroskopisch kleine Bläschen, die Schadstoffpartikel im Wasser binden und so helfen, Wasser zu reinigen. Dieses Prinzip der Mikroflotation hat…

Das könnte Sie auch interessieren

Zwischen Tradition und Transformation

Interview mit Dieter Kleen, Geschäftsführer der IAS GmbH

Zwischen Tradition und Transformation

Die Elektrifizierung gilt als Schlüsselstrategie, um die Energiewende zu gestalten und nach vorn zu bringen. Dabei geht es um viel mehr als nur die Umstellung auf Elektrofahrzeuge. Ein wichtiger Baustein…

Zukunft in Stahl – nachhaltig, digital und partnerschaftlich

Interview mit Gregory Rombaut, Sales- und Marketingmanager der KS Service Center B.V.

Zukunft in Stahl – nachhaltig, digital und partnerschaftlich

In einer Branche, die wie kaum eine andere unter globalem Wettbewerbsdruck steht, geht die niederländische KS Service Center B.V. eigene Wege. Das Unternehmen, Teil der KS Industries Gruppe, kombiniert effiziente…

Glänzende Aussichten für die  Metallverarbeitung

Interview mit Alexander Döring, Geschäftsführer der OTTO FUCHS Dülken GmbH & Co. KG

Glänzende Aussichten für die Metallverarbeitung

Ob Automobilbau, Bauwesen oder Energietechnik – erst durch präzise gefertigte Metallbauteile entstehen langlebige, sichere und leistungsfähige Produkte für den Alltag und die Zukunft. Seit über 80 Jahren steht die OTTO…

TOP