Mit hanseatischen und dänischen Klassikern den Deutschen das Leben versüßen!

Interview mit Kristina Beckendorf, Interim Geschäftsführerin Hanseatisches Chocoladen Kontor GmbH & Co. KG

Wirtschaftsforum: Frau Beckendorf, erzählen Sie uns zu Beginn doch bitte etwas über die Geschichte der Hanseatisches Chocoladen Kontor GmbH & Co. KG.

Kristina Beckendorf: Gerne. Unter dem Dach der Hanseatisches Chocoladen Kontor GmbH & Co. KG finden sich unsere beiden Marken Hachez und Feodora. 1890 gründete der in Antwerpen ausgebildete Chocolatier Joseph Emil Hachez aus Bremen in seiner Heimatstadt eine Schokoladenfabrik. Die Marke Feodora wurde 1910 ins Leben gerufen. Seit 1953 gehört Feodora zu Hachez. 2012 hat die dänische Toms Group Hachez übernommen. Da die bestehende Schokoladenfabrik in Bremen nicht mehr den Ansprüchen einer modernen Fertigung genügte, haben wir im polnischen Nowa Sól auf einer Fläche von 20.000 m2 eine neue Produktionsstätte eröffnet. Hier werden unsere Schokoladen seit 2019 in gewohnt hoher Qualität, auf hochmodernen neuen Produktionslinien und mit optimierten Prozessen hergestellt.

Wirtschaftsforum: Welche Produkte können Liebhaber leckerer Schokoladen von Ihnen erwarten?

Kristina Beckendorf: Da muss ich zunächst einmal unsere Hachez Schokoladentafeln erwähnen, gewissermaßen das Rückgrat unseres Sortiments. Darüber hinaus umfasst das Portfolio von Hachez Schokoladensticks, Pralinen und Geschenkpackungen. Unsere dunkle Schokolade ‘Edle Bitter 66%’ wurde kürzlich übrigens Sieger der Stiftung Warentest. Feodora hingegen ist unsere etwas ‘femininere’ Marke, was wir auch farblich herausstellen. Zu ihr gehören klassische, hochqualitative Tafeln und Täfelchen sowie Pralinen. Für beide Marken bieten wir auch saisonale Produkte zu Ostern und Weihnachten an. Bei Hachez zum Beispiel Tafeln in Erdbeer- und Kürbisvarianten sowie in den Wintermonaten Varianten mit verschiedenen Nüssen.

Wirtschaftsforum: Und wie sieht es mit weiteren Produkten Ihrer Mutterfirma Toms Group aus?

Kristina Beckendorf: Hier bauen wir vor allem auf die Marke Anthon Berg, die auch generell international erfolgreich ist. Dazu zählen zum Beispiel unsere ‘Frucht in Marzipan’-Taler sowie kleine, mit edlen Likören gefüllte Schokoladenfläschchen. Dabei arbeiten wir auf Lizenzbasis mit führenden Herstellern zusammen, unter anderem Jim Beam, Remy Martin und Cointreau. Doch auch unsere Tafeln und Minis mit Likör besitzen viel Potenzial. Außerdem möchte ich noch die Ga-Jol Lakritzpastillen der Toms Group erwähnen.

Wirtschaftsforum: Wie sind die Strukturen in Ihrem Unternehmen?

Kristina Beckendorf: Unsere Verwaltung ist in Bremen angesiedelt, Produktion haben wir in Polen und Dänemark. Die Toms Group beschäftigt saisonabhängig 1.000- bis 1.200 Mitarbeiter, davon etwa 60 in Bremen.

Wirtschaftsforum: Und wer sind Ihre Kunden?

Kristina Beckendorf: Das sind der gesamte Lebensmitteleinzelhandel, Kauf- und Warenhäuser ebenso wie Cash&Carry-Märkte wie auch kleinere Fachhändler. Wir sind darüber hinaus auch im B2B-Geschäft tätig. Unsere Marken haben historisch eine stärkere Präsenz im Norden Deutschlands.

Wirtschaftsforum: Verkaufen Sie Ihre Produkte auch außerhalb Deutschlands?

Kristina Beckendorf: Eher weniger. Lediglich im B2B-Geschäft ist der Anteil etwas höher. Die Toms Group sieht allerdings übergreifend ein wachsendes Interesse aus den Märkten auch ausserhalb Europas und erwartet Wachstum besonders auch im Export nach China, USA und Russland.

Wirtschaftsforum: Wie sehen Ihre Aktivitäten bezüglich Vertrieb und Marketing aus?

Kristina Beckendorf: In Deutschland unterhalten wir einen flächendeckenden Außendienst. Darüber hinaus arbeiten wir mit externen Vertriebsagenturen zusammen. Unser Marketing und Produktentwicklung sind darauf ausgerichtet, die Tradition für feine Schokoladen mit einem ‘frischeren’ Design zu verbinden und generell auch für ein jüngeres Publikum attraktiver zu werden.

Wirtschaftsforum: Was macht nach Ihrer Meinung den Erfolg des Unternehmens aus?

Kristina Beckendorf: Vor allem die Qualität unserer Produkte liegt uns sehr am Herzen. Weitere Punkte sind unsere Lieferfähigkeit, die Synergien mit der Toms Group sowie deren Supply Chains. Wir arbeiten eng mit unseren Mitarbeitern an der Verbesserung unserer Prozesse. Nach ein paar turbulenten Jahren ist es wichtig, dass wir diese Reise gemeinsam gehen und alle dabei involvieren.

Wirtschaftsforum: Spielt die Digitalisierung bei Ihnen eine Rolle?

Kristina Beckendorf: Auf jeden Fall. Unsere komplette Produktion ist state of the art, sämtliche Daten stehen zur Verfügung und dienen der stetigen Optimierung der Produkte und Prozesse. Auch mit unseren Kunden und Lieferanten wollen und müssen wir verstärkt digital zusammenarbeiten.

Wirtschaftsforum: Und wie sieht die Zukunft des Hanseatischen Chocoladen Kontors aus?

Kristina Beckendorf: Wir sind auf einer Reise und als Teil der Toms Group möchten wir im deutschen Markt wachsen. Unsere Marken Hachez und Feodora haben eine stolze Tradition. Zusammen mit den dänischen Marken werden wir ein länderübergreifendes Portfolio entwickeln. Außerdem werden wir aktuelle Trends wie Nachhaltigkeit und gesundes Leben aufgreifen und neue Produkte anbieten.

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