Definition: Das verbirgt sich hinter dem Begriff Gleitzeit
Eigentlich ist der Name an sich schon ein Hinweis auf seine Bedeutung. Hinter dem Begriff Gleitzeit versteckt sich eine Regelung, bei der Arbeitnehmer quasi flexibel in ihren Arbeitstag beziehungsweise aus ihm heraus „gleiten“ können. Sie ist also nichts anderes, als eine flexible Regelung für die Gestaltung der Arbeitszeit. Arbeitnehmer können sie mit ihrem Arbeitgeber individuell im Arbeitsvertrag vereinbaren, was allerdings eher selten passiert. Grundsätzlich ist diese Regelung im ganzen Betrieb verbreitet und wird entsprechend für alle Arbeitnehmer übergeordnet geregelt. Hierbei liegt die wöchentliche Soll-Stundenzahl fest; jedoch steht den Arbeitnehmern in gewissem Maße frei, wann sie ihren Arbeitsplatz betreten und wann sie ihn verlassen, solange die vereinbarten Stunden geleistet werden. „In gewissem Maße“ bedeutet, dass dennoch ein grober Rahmen vorgegeben ist, zum Beispiel von 9 bis 18 Uhr.
Gleitzeit: Das sind die Vorteile der flexiblen Regelung
Mehr Flexibilität, Eigenverantwortung für den Arbeitnehmer sowie Vertrauensbeweis seitens des Arbeitgebers: Die Gleitzeit ist für viele Arbeitnehmer ein attraktives Modell. Diese Faktoren sprechen für die Regelung:
Work-Life-Balance
Damit der Begriff mehr als ein bloßes Buzzword wird, brauchen Arbeitnehmer mehr Flexibilität und vor allem mehr Kontrolle über ihre Arbeitszeit. In einem bestimmten Rahmen ist dies mit der Gleitzeit-Regelung möglich. So können Mütter oder Väter sich mit dem in den Kindergarten-Bringen abwechseln und auch mal gegenseitig einspringen, wenn ein Termin ansteht. Andererseits muss so der Arbeitstag nicht immer jeden Tag um die gleiche Zeit begonnen beziehungsweise beendet werden, was mehr Möglichkeiten bei der Freizeitgestaltung eröffnet.
Weniger Stress auf dem Weg zur Arbeit
Der Stau in der Rush Hour? Kann mit einer Gleitzeit-Regelung der Vergangenheit angehören. Denn wenn Sie entscheiden, wann Sie zur Arbeit kommen wollen, können Sie geschickt die Zeiten umgehen, in denen alle anderen auf dem Weg zur Arbeit sind.
Mehr Motivation, bessere Stimmung
Ein Arbeitgeber, der so viel Freiraum lässt? Klingt toll! Zumindest dann, wenn auch der Rest stimmt. Aber: Gleitzeit ist eine Möglichkeit, das Arbeitsklima zu verbessern, indem den Mitarbeitern dieser Vertrauensbeweis zugutekommt.
Das können Nachteile der Gleitzeit sein
So flexibel, wie es nur geht? Das klingt per se erstmal nicht schlecht. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Diese Regelung kann auch Nachteile mit sich bringen.
Erschwerte Zusammenarbeit
Wann ist Kollege Müller nochmal im Büro? Solche Fragen können bei Gleitzeit häufiger auftauchen, denn jeder ist entsprechend flexibel. Gemeinsame Termine können so teilweise nur schwer umgesetzt werden, je nachdem wie die interne Regelung aussieht. Daher ist es wichtig, dennoch in einem gewissen Rahmen zu agieren.
Absprachen und Austausch werden wichtiger denn je
Wenn die Kollegin schon aus der Tür ist (Gleitzeit!), dann können Sie nicht mal eben für eine Frage zum Schreibtisch gehen. Eine Mail oder eine Nachricht im Social Intranet tun meist einen ähnlich guten Dienst. Grundsätzlich gilt bei Gleitzeit: Sie müssen sich stärker mit Kollegen austauschen. Nicht nur, um zu wissen, wann jemand vor Ort ist, sondern auch, um an Projekten effektiv arbeiten zu können.
Vertrauen ist gut – oder?
Wer quasi kommen kann, wann er will, sollte dieses Vertrauen nicht ausnutzen. Mal ein paar Stunden blau machen, ist doch Gleitzeit? Kein guter Gedanke! Denn so wird nicht nur der Chef hinters Licht geführt, illegal ist es auch noch. Und: Die Kollegen werden im Stich gelassen. Daher gilt: Wenn die Regelung umgesetzt werden soll, muss die ganze Belegschaft mit entsprechendem Ernst dahinterstehen.