„Roboplast war und ist ein Familienunternehmen, das aktuell von der zweiten Generation geleitet wird“, erläutert Paolo Clot, der als Kaufmännischer Direktor sowohl für den Einkauf als auch den Vertrieb zuständig ist. „Die drei Gesellschafter sind meine Ehefrau und Schwägerin, die Töchter des Firmengründers, und ich selbst. Meine Frau ist zuständig für das Operative, die Produktion, Logistik und das Rohmaterial, meine Schwägerin für Finanzen und Verwaltung. Begonnen hat die Firma 1976 als kleiner Betrieb mit wenigen Mitarbeitern. In den Folgejahren sind wir stetig gewachsen und haben dann 1990 mit dem Export begonnen, vor allem in Europa. Die Diversifizierung der Märkte kam für uns vor allem dank unseres damaligen Hauptkunden Ferrero. Ferrero arbeitet seit vielen Jahren mit uns zusammen, anfangs in Italien, später auch in Frankreich, Belgien, Deutschland, Polen und weiteren Ländern. Das war der Beginn unserer Internationalisierung.“
Eine stete Entwicklung
Der Erfolg führte dazu, dass sich auch der Betrieb weiterentwickelte. „Wir haben die Firma von einem reinen Familienunternehmen zu einem managementgeführten Unternehmen umstrukturiert“, erklärt Paolo Clot. „Mit Zertifizierungen und allem anderen, was man braucht, um international mit der Lebensmittelindustrie zu arbeiten. Dann folgte die Ausweitung des Exports für Kunden außerhalb Europas.“
Dem Generationswechsel innerhalb der Firma während der 2000er-Jahre folgte ein weiterer wichtiger Schritt. „Seit 2008 leisten wir nicht nur die Transformation von Plastik in Verpackungsbehälter, wir produzieren auch unser eigenes Rohmaterial dafür“, erklärt Paolo Clot. „Damit haben wir alles unter Kontrolle und können die Qualität garantieren.“
Zwei Drittel des Umsatzes wird durch Thermoforming erwirtschaftet, der Rest entfällt auf die Produktion von Kunststofffolien und Rohmaterial für den Eigenbedarf und zum Verkauf.
Wachstum durch Export
Die Entwicklung von der reinen Familienstruktur zu einem managementgeführten Unternehmen, vom nationalen zum internationalen Markt und vom Produkt hin zur Herstellung des dafür benötigten Rohmaterials hat dazu geführt, dass Roboplast bei einer Exportrate von 50% inzwischen einen Umsatz zwischen 28 und 30 Millionen EUR verzeichnet.
„Um diese Quote aufrechtzuerhalten und die hohe Nachfrage kosteneffizient zu bedienen, haben wir in Polen eine zweite Produktionsstätte eröffnet“, verrät Paolo Clot. „Wir beschäftigen 70 Mitarbeiter in Italien, 20 in Polen, hinzu kommen Saisonkräfte. Im Durchschnitt haben wir um die 100 Mitarbeiter im Jahr.“
Zurzeit exportiert die Firma in 15 Länder. „Wir wollen aktuell unsere Präsenz in den deutschsprachigen Ländern erhöhen, damit unsere Filiale in Polen wachsen kann“, offenbart Paolo Clot. „Deswegen werden wir im September zum ersten Mal auf der Fachpack in Nürnberg ausstellen. Ferner ist für uns Nordamerika interessant. Für Südamerika bräuchten wir eine Produktionsstätte vor Ort.“
Hüllen für Schokolade
99% des Umsatzes werden in der Lebensmittelbranche generiert. „Wir sind hauptsächlich für die Hersteller von Schokolade und Ähnlichem tätig“, erläutert Paolo Clot. „Also dort, wo die Verpackungsmaterialen direkten Kontakt mit dem Nahrungsmittel haben. In diesem Bereich sind wir einer der wichtigsten Verpackungshersteller. Da es auch in Deutschland viele große Schokoladenfabrikanten gibt, sehen wir in diesem Markt ein großes Potenzial. Auch Belgien ist deswegen eines unser wichtigsten Exportländer.“
„Wir können absolut alles tailor made für unsere Kunden herstellen.“ Paolo ClotKaufmännischer Direktor und Mitglied der Geschäftsführung
Flexible Strukturen
Hohe Qualität zu einem guten Preis, das macht Roboplast aus. „Wir verwenden recyceltes und recycelfähiges Material, das wir komplett intern produzieren“, betont Paolo Clot. „Dadurch haben wir niedrige Kosten und eine hohe Flexibilität bezüglich der Produktion, auch weil wir jederzeit auf eine zweite Produktionsstätte zurückgreifen können, wenn die erste überlastet ist. Wir produzieren alles auf Bestellung, fertigen intern auch die Formen an, das heißt, wir können ein Projekt von der Idee bis zur Realisierung des Endprodukts begleiten und durchführen. Alles komplett auf den jeweiligen Kunden zugeschnitten. Und weil wir alles innerhalb der Familie entscheiden, können wir auch entsprechend schnell Entschlüsse fassen und umsetzen.“