Bis zum letzten Schliff

Interview mit Michael Fahrenbach, Geschäftsführer der Wöhrle GmbH & Co. KG

Bei Wöhrle ist kein Kunde wie der andere. „Die Kunden kommen mit System- oder Teilevorstellungen zu uns“, erläutert Geschäftsführer Michael Fahrenbach. „Wir machen eine Machbarkeitsbewertung. Dann entwickeln und bauen wir die Teile selbst im Haus, mit unseren eigenen Werkzeugen.“

Gut 90% der Kunden stammt aus der Automobilindustrie, nach deren Standard die Firma zertifiziert ist. „Wir sind bei härteren und Spezialmaterialien unterwegs“, präzisiert Michael Fahrenbach. „Dazu gehört nicht nur Stanzen, sondern auch die Baugruppenfertigung.“

Hohe Präzision 

„Unsere Kunden haben einen hohen Präzisions- und Innovationsanspruch“, betont Michael Fahrenbach. „Wir haben ein eigenes Business Development und Key Account Management. Unsere Kunden haben einen direkten Zugang zu uns und aufgrund unseres hohen Maßes an Digitalisierung und Vernetzung können wir standortunabhängig arbeiten.“

Der Hauptsitz von Wöhrle befindet sich in Wildberg, eine weitere Niederlassung in Krautheim an der Jagst und die letzte Erweiterung der Firma war eine weitere Produktionsstätte in der Slowakei. Kunden aus der ganzen Welt werden von diesen drei Niederlassungen aus mit dem Gewünschten versorgt, denn Wöhrle verfügt über ein weitgestreutes Netzwerk an wertvollen Kontakten, das stetig weiterentwickelt wird.

„Unser Markt ist immer dort, wo die Entscheider sitzen“, stellt Michael Fahrenbach fest. „Es gibt nur wenige interessante Kunden, die wir noch nicht kennengelernt haben. Ein wichtiger Markt ist natürlich Deutschland, aber wir decken die Bedürfnisse von Kunden in aller Welt ab. Wir machen jedoch keine Massenbearbeitungen. Unser Gebiet sind kundenspezifische Lösungen.“

Die neueste Technologie 

Bei Wöhrle kommt es weniger darauf an, was gemacht wird, sondern wie es gemacht wird. „Wir waren immer sehr technologiegetrieben“, meint Michael Fahrenbach. „Wir haben keine eigenen Produkte, sondern Kompetenzen entwickelt, und regelmäßig in neue Technologien und Standorte investiert.“

Investiert wird auch in die Mitarbeiter. Die Firma bildet selbst aus und legt Wert auf eine Atmosphäre, in der Wertschätzung und Team-Spirit vorherrschen. „Das ist ein großes Thema unsere Unternehmenskultur“, hält Michael Fahrenbach fest. „Wir überlegen genau, was wir brauchen, um gute Leute zu finden und dann auch behalten zu können.“

Michael Fahrenbach, Geschäftsführer der Wöhrle GmbH & Co. KG
„Wir bieten keine Produkte, sondern Lösungen.“ Michael FahrenbachGeschäftsführer

Echtes Unternehmertum 

Was Wöhrle zudem ausmacht, ist ein Sinn für echtes Unternehmertum. Dieser hat sich über Jahrzehnte hinweg bewährt, von dem Moment an, als die Firma 1921 von der Familie Wöhrle gegründet wurde, bis heute. „Wöhrle war 78 Jahre lang ein Familienunternehmen“, erklärt Michael Fahrenbach. „Die Familie hatte einen unternehmerischen Geist, den wir uns stets bewahrt haben. Die Firma hatte immer Eigentümer, die emotional und leidenschaftlich hinter dem Unternehmen standen.“

Daran hat sich auch nichts geändert, als sich die Familie 1999, aus Gründen der Nachfolgesicherung, entschloss, Anteile zu verkaufen. „Seitdem ist Wöhrle in der Hand von verschiedenen Anteilseignern“, erläutert Michael Fahrenbach. „Und auch das sind alles Unternehmer, die mit echter Leidenschaft dabei sind.“

Diese Kontinuität auf der Gesellschafterseite sorgte für die Art Stabilität, auf deren Grundlage stetes und vor allem nachhaltiges Wachstum möglich war.

Nachhaltiges Wachstum 

Auch in den letzten Jahren hat Wöhrle viel investiert und konnte so 2016 einen Jahresumsatz von knapp 50 Millionen EUR realisieren. Für 2017 ist weiteres, stabiles Wachstum vorgesehen. Geplant ist auch eine zunehmende Fokussierung, um die Komplexität in bestimmten Prozessen zu reduzieren.

„Unsere Ziel ist, der Experte für ganz spezielle Anwendungsgebiete zu sein“, offenbart Michael Fahrenbach. „Das heißt, wir kennen die Anwendungsgebiete bereits, aber wir wollen eine noch engere Zusammenarbeit mit den Kunden. Wir wollen auf Augenhöhe diskutieren, um die Systeme weiterzuentwickeln.“

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