Werkzeuge der Zukunft

Interview

Das große Potenzial von Lasern für die eigene Produktion hatte der Stempelhersteller Trodat schon lange erkannt, ehe überhaupt praxistaugliche Geräte zur Verfügung standen. In den frühen 1990er Jahren schließlich entwickelte Trodat in Kooperation mit einem US-amerikanischen Partner ein geeignetes System und startete damit einen sagenhaften Aufstieg.

Die Sonderabteilung des Unternehmens, die für Lasertechnik und damit verbundene Projekte zuständig war, wurde 1997 als Trotec Produktions und Vertriebs GmbH ausgegliedert.

„2001 brachten wir ein Lasersystem auf den Markt, das damals unschlagbar war. Weitere Erfolge schlossen sich an und führten dazu, dass statt eines einzigen Marktsegments 1997 Trotec heute 40 Segmente bedient und nicht länger exklusiv mit der Stempelindustrie verbunden ist“, fasst Christian Spicker, der Geschäftsführer der Trotec Laser Deutschland GmbH, die Unternehmensentwicklung zusammen.

Durchbruch mit eigenem Vertriebsmodell

In seiner Anfangszeit verfügte Trotec über keinen eigenen Vertrieb. Doch seitdem hat sich einiges gewandelt: „Bis 1997 lief alles über Distribution. Heute liegt unser Fokus – neben der Produktion selbstverständlich – auf Vertrieb, Marketing und Service. Wir haben den Vertrieb also selbst in die Hand genommen und in 18 Jahren bislang 16 Töchter gegründet – darauf sind wir mit durchschnittlich 23% in den letzten zwölf Jahren gewachsen“, erläutert Christian Spicker die Expansion, an der er selbst von Beginn an maßgeblich beteiligt war.

Auf den Geschäftsführer der DACH-Region, der zusammen mit Kollegen im Executive Management Team auch die strategischen Weichen stellt, üben der Vertrieb und die Leitungsfunktion nach wie vor einen großen Reiz aus: „Es ist sehr spannend, die Strukturen selbst zu gestalten und operativ umzusetzen. Angesichts der hohen Wachstumsraten müssen wir natürlich viele Abläufe und Prozesse überarbeiten und uns laufend neu ausrichten.“

Christian Spicker
„Wir sehen uns nicht als reinen Laserhersteller, sondern als komplexen Dienstleister. Durch unsere Unterstützung ergeben sich neue Geschäftsmöglichkeiten, die der Kunde erweitern kann.“ Christian SpickerGeschäftsführer

Erfolgsfaktor Marketing

Ein ausgereiftes, globales CRM-System, in das jeder Mitarbeiter eingebunden ist, hilft Trotec in der Abstimmung auf die Kundenbedürfnisse.

„Wir haben ein jährliches Aufkommen von 2,5 Millionen Mails. In über 30.000 Direktmailings findet sich ein geschnittenes, graviertes oder markiertes Muster“, so Christian Spicker. Gleichfalls helfen Social-Media-Aktivitäten und besonders die eigene Website dabei, den Kontakt zwischen Kunden und Unternehmen zu verbessern.

Markieren, Schneiden, Gravieren

So vielseitig die Trotec-Laser sind, so weitläufig sind auch ihre Anwendungsbereiche. Dazu zählen etwa Schneiden und Gravieren im anspruchsvollen Architektur- Modellbau, der Stempel- und Pokalherstellung, das sorgfältige Markieren in der Medizintechnik oder die Feingravur und effektvolle Beschriftung von Werbegeschenken, Schildern und Verpackungen.

Doch egal in welchem Bereich – überall kommen die Vorteile der Trotec-Lasergeräte zum Tragen, seien es ihre überragende Präzision, die leichte Bedienbarkeit oder ihre lange Lebensdauer bei nur geringem Wartungsaufwand: „Unsere Maschinen haben einen Lebenszyklus weit über dem Durchschnitt der Industrie.“

Ideen, die sich lohnen

Beispielhaft für den hohen praktischen Nutzwert der Trotec-Laser sind die flexx-Systeme: „Diese sind mit jeweils einem CO2- und einem Faserlaser ausgestattet und können mit Hilfe einer zugehörigen Software verschiedene Materialien im selben Arbeitsschritt bearbeiten. Das bedeutet einerseits eine Zeitersparnis, lohnt sich andererseits aber auch finanziell, weil nicht zwei verschiedene Geräte angeschafft werden müssen“, erklärt Christian Spicker.

Christian Spicker
‘Setting new standards’ – ständig neue Trends und Standards zu setzen, das ist unser Ziel. Christian SpickerGeschäftsführer

Besitzer der Einzel-Lasersysteme können zudem ihre Geräte bei Bedarf problemlos auf dieses Doppelsystem nachrüsten lassen.

Von Profis entwickelt

Viele Materialien können mit den Lasern bearbeitet werden, darunter auch solche, die man zunächst nicht erwarten würde: Papier, Glas, Stein, Gummi, Textilien und Leder, aber auch Metall und diverse Kunststoffe wie Acryl oder diverse Schaumstoffe.

Besonders hervorzuheben sind die speziell von Trotec zur Laserbearbeitung entwickelten Kunststofflaminate, die ein bestens geeignetes Ausgangsmaterial darstellen. „Erst kürzlich haben wir zu diesem Zweck in den USA einen Fachbetrieb akquiriert, um selbst in den Kunststoffbereich einzusteigen“, führt Christian Spicker aus.

Für die Kunden ein Gewinn Abnehmer finden die Trotec-Laser in aller Welt und in allen Branchen. Künftig werden die Laser wegen der zu bearbeitenden Flächen zwar nicht kleiner, aber die Geräte noch leistungsfähiger und leichter.

Christian Spicker betont, dass Trotec immer einen Schritt weiter und in Zusammenhängen denkt: „Wir sehen uns nicht als reinen Laserhersteller, sondern als komplexen Dienstleister bis hin zum Support einer Anlage im laufenden Betrieb. Durch unsere Unterstützung ergeben sich neue Geschäftsmöglichkeiten, die der Kunde erweitern kann. Wir schauen immer darauf, was wir für den Kunden markttechnisch tun können.“

So ist es beispielsweise möglich, dass Onlineshops direkt mit den Lasersystemen gekoppelt werden und damit die Wertschöpfung des Kunden optimiert wird.

Mit tollen Mitarbeitern in die Zukunft

Das größte Unternehmenskapital sieht Christian Spicker in der Belegschaft: „Unsere Mitarbeiter sind sehr engagiert und immer bereit, die Extrameile zu gehen. Durch ihr Entwicklungspotential, ihre große Leistungsbereitschaft und Loyalität erschaffen wir tolle, innovative Produkte, durch die wir den Wettbewerbern einen Schritt voraus sein können.“

Es ist für Trotec daher selbstverständlich, dass die Mitarbeiter von der ausgesprochen positiven Unternehmensentwicklung profitieren und ihre Arbeitsplätze gesichert werden sollen. Neben guten Arbeitsbedingungen behält Trotec auch die Umwelt im Blick.

Die neue Firmenzentrale ist eines von nur fünf EU-weiten Green Buildings und völlig energieautark: „Wir sind nach ISO 50.001 zertifiziert und produzieren mehr Energie, als wir verbrauchen, den Überschuss liefern wir ab. Das Thema ist uns sehr wichtig, und deshalb wollen wir auch hier ein Vorzeigeunternehmen sein.“

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