Auftanken für mobile Menschen

Interview

"Innerhalb der nächsten Jahre möchten wir nicht nur einer der führenden Energieanbieter in der Schweiz werden, sondern wir möchten unter die ersten drei am Markt kommen", sagt CEO Edgar Bachmann, der gleichzeitig das Retailgeschäft leitet. Vor seinem Wechsel zu SOCAR Energy im letzten Jahr war Edgar Bachmann 23 Jahre bei Shell. Der Mann kennt sich also aus im Tankgeschäft. Die Ziele der neu gegründeten Tankstellenmarke mögen sich ambitioniert anhören, sind aber durchaus realistisch.

"Wir wollen innerhalb kurzer Zeit eine starke Akzeptanz für unsere neue Marke aufbauen. Das gelingt durch eine hervorragende Qualität, einen überdurchschnittlichen Kundenservice, hohe Sicherheitsstandards und eine gute Betriebsführung", unterstreicht Edgar Bachmann. Diese Ziele konnte SOCAR Energy bisher erfolgreich umsetzen, denn seit Juni gewinnt das Unternehmen Marktanteile hinzu.

Im neuen Look

Gegründet wurde SOCAR Energy im Juli 2012 durch die Übernahme sämtlicher Geschäftsanteile der ESSO Schweiz GmbH und damit des Schweizer Tankstellen-Netzwerks von ESSO durch die staatliche aserbaidschanische Energiegesellschaft SOCAR.

Die Umflaggung und die Umbauten der eigenen Shops wurden im Sommer 2013 abgeschlossen. Seitdem tragen alle Tanklastwagen, Produkttanks und Tankstellen als sichtbares Zeichen des neuen Besitzers das neue Flammen-Logo in Blau, Rot und Grün. Die eigenen Standorte erhielten einen migrolino-Shop als Franchisenehmer von MIGROS.

"Wir haben uns in den ersten Wochen darauf konzentriert, das Geschäft zu stabilisieren und von einer internationalen auf eine nationale Struktur umzustellen", sagt Edgar Bachmann. "Genauso wichtig war auch das Rebranding aller Tankstellen und des Fuhrparks mit den Tankwagen."

Großes Shop-Angebot

Nun wird die Marke mit neuen Werten, Produkten und Dienstleistungen gefüllt. Besonders stehen hierbei die Tankstellenstationen im Blickpunkt.

"Wir beliefern 160 Tankstellen. Den Tankstellenmarkt in der Schweiz kennzeichnet eine Besonderheit: 50% der Marge wird durch das Shop-Geschäft erzielt. Das ist ein hoher Anteil im europäischen Vergleich und ansonsten nur in Skandinavien anzutreffen", erklärt Edgar Bachmann.

Tankstellenshops in der Schweiz bieten ein großes Sortiment mit Preisen wie im Supermarkt. Die Tankstellen werden daher auch immer stärker als Nahversorger angenommen, ganz anders etwa als in Deutschland.

„Wir sind der Partner von Privatkunden, Industrie und Landwirtschaft in Sachen Brennstoff, Gas und Öl.“ Edgar Bachmann

"Sie sind eine echte Alternative zum Supermarkt, vor allem mit ihren großzügigen Öffnungszeiten von meist sechs Uhr morgens bis zehn Uhr abends", unterstreicht Edgar Bachmann. "Der Lebensmitteleinzelhandel hat Interesse an diesem Vertriebsweg, da er als einer der wenigen noch Wachstum verzeichnen kann. Daher ist das Shop-Angebot für uns als Betreiber der Tankstellen von großem Interesse."

Produkte mit Mehrwert

Durch die zentralen Standorte der Tankstationen ist SOCAR Energy als neue Marke sehr gut sichtbar. "Wir konzentrieren uns jetzt darauf, die Marke gut zu positionieren mit einer Werbekampagne mit unter anderem 200.000 Plakaten und Radiospots", ergänzt Edgar Bachmann. "Durch die migrolino-Shops, aber auch durch unsere Treibstoffe mit eigenen Additiven – und somit einem besseren Produkt zum selben Preis –, können wir ein differenziertes Produktangebot bieten.

Durch die Additive werden die Motoren gereinigt beziehungsweise rein gehalten. Das beugt höherem Verschleiß oder Verbrauch vor und verlängert die Lebensdauer."

SOCAR Energy geht davon aus, dass gerade das Shop-Angebot in Zukunft weiter wachsen wird, wohingegen der Kraftstoffverkauf zurückgehen wird. Dabei bleibt das Gesamtergebnis in der Balance.

Das neue Unternehmen möchte als Premiummarke neue Kunden gewinnen und sie von seinem guten Service zu konkurrenzfähigen Preisen überzeugen.

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