Alles rund um Elektrotechnik

Schibli Holding AG

„Wir sind ein Familienunternehmen mit langer Tradition in Elektrotechnik“, sagt Jan Schibli, Inhaber und Geschäftsleiter der Hans K. Schibli AG und der Schibli Holding AG. „Genau gesagt haben wir mehr als 75 Jahre Know-how und Erfahrung in Elektrotechnik. 1937 gründete mein Großonkel, Hans K. Schibli das gleichnamige Unternehmen als Einzelfirma und legte den Grundstein für den Aufstieg des Unternehmens zu einem Gesamtanbieter in Sachen Elektrotechnik, der heute in der Schweiz im vorderen Drittel der Branche etabliert ist.“

Organisch und mehr

Ab 1951 begann Hans K. Schibli, den Aktionsradius zu erweitern und gründete nach und nach fünf Filialen in der Region Zürich. Nach dem Tod des Firmengründers wurde das Unternehmen 1972 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und Jan Schiblis Vater Hans Jörg Schibli, der Neffe des Gründers, übernahm die Geschäftsleitung und 67% des Aktienkapitals.

Nach dem Tod des Mitinhabers wurde er 1975 alleiniger Anteilseigner. „Mein Vater setzte den Wachstumskurs fort und gründete weitere Filialen“, erklärt Jan Schibli. „1976 gab es sogar einen Versuch in Brasilien. Mein Vater hatte eine Affinität für Südamerika und wollte den dortigen Markt für seine Dienstleistungen erschließen. Er scheiterte aber letztlich an der Inflation. 1981 veräußerte er das dortige Tochterunternehmen im Rahmen eines MBO.“

Neben weiteren Standorten für mehr Kundennähe erweiterte Schibli auch die Kompetenzen durch die Gründung von Spezialfirmen für verschiedene Bereiche der Elektrotechnik und durch die Übernahme von Firmen in der Region Zürich, Aargau und Flüelen und zusätzlich von einer Firma in Dresden, Deutschland.

„Wir haben ein hervorragendes Rating von Triple B, das ist branchenbedingt nicht mehr zu steigern.“ Jan Schibli Geschäftsleiter

Die dritte Generation

Heute wird die Firmengruppe unter dem Dach der 2014 gegründeten Schibli Holding AG von Jan Schibli geleitet, der 2003 die Geschäftsleitung übernahm.

„Mein Großonkel begann mit vier Elektromonteuren und einem Lehrling“, so Jan Schibli. „Als ich 2003 übernommen habe, beschäftigten wir 256 Mitarbeiter und hatten einen Umsatz von 32 Millionen CHF. Heute sind es 480 Mitarbeiter und der Umsatz beträgt 83 Millionen CHF.“

Die Mitarbeiter sind in der Zentrale in Zürich tätig und in den Tochterunternehmen und Filialen der Gruppe in der Schweiz und in Deutschland. Insgesamt hat Schibli 14 Standorte in der Schweiz und einen in Deutschland (Dresden).

Kompetenz im Verbund

Neun Tochterunternehmen gehören zur Holding Hans K. Schibli AG in Zürich, Kloten, Winterthur, Volketswil, Uster, Küsnacht, Herrliberg, Uetikon am See, Freienbach und Spreitenbach: Schibli Elektrotechnik AG in Dresden und Flüelen; Elektronorm AG, der Spezialist für Gebäudetechnik, in Zürich, Kloten, Uster und Spreitenbach; Otto Ramseier AG in Zürich und Horgen; entec efficient new technology ag, Spezialist für Informatik und Kommunikation in Kloten, Zürich und Uster; Steiner Elektrotechnik AG in Embrach; Schocher AG in Uster und Lema Immobilien AG in Freienbach.

„Die Tochterunternehmen treten bewusst als Gruppe auf und stehen gemeinsam für die Kompetenz in unseren fünf Kernbereichen Elektrotechnik, Gebäudetechnik, Informatik, Kommunikation und Automatik“, sagt Jan Schibli. „Elektrotechnik umfasst die klassischen Bereiche von kleinen und großen Stark- und Schwachstrominstallationen bis zu Photovoltaik-Anlagen. In der Gebäudetechnik konzentrieren wir uns auf Sicherheitsüberwachung, Zutrittskontrollsysteme und intelligente Haussteuerung für Smart Homes oder Wohnen im Alter.“

„Wichtig sind vor allem gute Leute und eine geringe Fluktuation, manche Mitarbeiter sind schon 48 Jahre bei uns.“ Jan Schibli Geschäftsleiter

Zum Bereich Automatik gehören SPS-Steuerungen, die über die Funktionen eines normalen Servers hinausgehen, beispielsweise Steuerungen für die CO2-Überwachung in Tunnelanlagen mit Alarmfunktion.

„Den Bereich Informatik haben wir vor einigen Jahren zeitweise stillgelegt, heute ist er mit 30 Mitarbeitern ein wichtiges Standbein. Der Bereich Kommunikation wird mehr und mehr mit der Informatik verschmelzen. Das Telefon, wie wir es heute kennen, wird es in zehn Jahren nicht mehr geben.“

Breit aufgestellt

Schibli bedient ein breites Kundenspektrum von Hauseigentümern, Bauherren, Vermietern, Mietern, Architekten und Generalbaunternehmen über Elektroinstallationsbetriebe bis zu KMU, Großunternehmen und öffentlichen Auftraggebern.

„Elektroinstallationsbetriebe sind Wettbewerber, aber wir haben die nötigen Zertifizierungen, um bei ihnen die erforderlichen Geräteprüfungen durchführen zu können“, unterstreicht der Geschäftsleiter. „Wir erreichen die Kunden direkt, über lokale Messen oder über Inserate und Beiträge. Wir arbeiten viel mit Medienunternehmen zusammen, beispielsweise zum Thema Elektromobilität.“

So startete das Unternehmen angesichts der katastrophalen Verkehrssituation in Zürich im letzten Jahr einen Versuch mit einem dreirädrigen Elektromobil für Servicefahrten. Das stieß in den lokalen Medien auf großes Interesse.

„Wir fördern außerdem Nachwuchssportler wie die Mountainbikerin und U-23-Weltmeisterin Jolande Neff und unterstützen Vereine wie den Eishockey Verein Kloten Flyers oder die ‘Kinder City’, eine Begegnungsstätte für Kinder von zwei bis zwölf, bei der unsere Auszubildenden eingesetzt werden und viel Spaß daran haben, Jüngeren etwas beizubringen“, so der Geschäftsleiter. „Ich selbst bin in vielen Vereinen und jeder Führungsmitarbeiter hat die Aufgabe, in örtlichen Vereinen tätig zu werden. So werden wichtige Beziehungen aufgebaut.“

Auf die 100

Für die Zukunft setzt das Unternehmen auf die bewährten Stärken. „Unser wesentlicher Vorteil ist, dass wir inhabergeführt sind und damit unheimlich schnell“, sagt Jan Schibli stolz. „Wir haben eine hohe Eigenkapitalquote und insgesamt eine sehr solide finanzielle Basis. Drei Viertel des Gewinns fließen zurück in die Firma und jedes Jahr investieren wir eine Million CHF in die Weiterbildung der Mitarbeiter, unser wichtigstes Kapital. Gute Leute und geringe Fluktuation sind entscheidend. Und wir sind langfristig ausgerichtet, unser Ziel ist das 100-jährige Jubiläum 2037, das gibt den Leuten Sicherheit.“

Unsicherheit bringt hingegen der neue Wechselkurs des Franken zum Euro. Er hat Vorteile beim Materialeinkauf, aber auch Nachteile. Manche Firmen siedeln sich hier nicht mehr an, potenzielle Kunden fallen damit weg.

„Das werden wir in Zukunft noch deutlich spüren“, meint Jan Schibli. „Im Übrigen hat meine Firma in Dresden aus Schweizer Sicht über Nacht 20% an Wert verloren. Aber das moderne Leben ist undenkbar ohne Elektrotechnik, wir sind daher in einer zukunftssicheren Branche. Um attraktiv für Mitarbeiter zu bleiben, wollen wir mehr Teilzeitarbeit anbieten, 80%-Stellen oder 60%-Stellen, weil viele ihre Kinder aufwachsen sehen wollen. Auch wollen wir vermehrt weibliche Mitarbeiter einstellen.“

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