Vom Händler zum Technologieführer

Interview

Mit einer umfassenden Produktpalette deckt die MOTORTECH GmbH heute alle Anforderungen ab, die an Motorenersatzteile und Zubehör für stationäre Gasmotoren gestellt werden. Eine Spitzenstellung nimmt das Unternehmen bei den Zündsteuergeräten ein, deren neueste Technologie MOST 2014 patentiert wurde.

Gängige Zündkerzen werden überwiegend von Partnern bezogen, Spezial- Zündkerzen selbst hergestellt. Weitere Produkte sind Komponenten zur Regelung von Gemischen und Drehzahlen, Steuerungen für Blockheizkraftwerke, Klopfregelungen, Drosselklappen mit Ansteuerung über Schrittmotoren sowie Zubehörteile. „Damit sind wir Lieferant für ein komplettes Gasmotorensystem“, freut sich der geschäftsführende Gesellschafter Robert Virchow.

Forschung und Entwicklung

Innovationskraft sowie die dafür erforderliche Forschung & Entwicklung sind die wesentlichen Schubkräfte des Celler Unternehmens. Sie waren auch die Schlüsselfaktoren für die Geschäfte mit den Herstellern von Motoren.

Welchen hohen Stellenwert Forschung & Entwicklung haben, zeigt auch das 2015 neu eröffnete Technologie- und Forschungszentrum, in dem allein 40 Beschäftigte arbeiten.

„Wir haben derzeit allein in Deutschland knapp 9.000 Biogasanlagen laufen.“ Robert Virchow Geschäftsführender Gesellschafter

Internationale Belegschaft

Nach dem Wandel zur Produktionsfirma Mitte der 1990er Jahre wurden zur Jahrtausendwende ein neues Firmengebäude bezogen sowie ein Vertriebsbüro in den USA eröffnet. Als verlängerte Werkbank folgte 2007 ein weiterer Produktionsbetrieb in Polen, der 2011 in ein neues Gebäude umziehen konnte.

Heute beschäftigt MOTORTECH rund 270 Mitarbeiter aus unterschiedlichen Ländern, davon 175 in Celle sowie 80, fünf und vier in den Tochterfirmen in Polen, den USA und Shanghai. Der Umsatz beläuft sich auf 34 Millionen EUR, gesehen wird hingegen ein Potenzial von bis 50 Millionen EUR.

Als Holding organisiert

Seit 2009 ist das Unternehmen als Holding im Besitz der Familie organisiert mit der MOTORTECH Holding GmbH & Co. KG an der Spitze. CEO der Holding ist Firmengründer Florian Virchow, Vice President sein Sohn Robert. Beate Virchow, die Ehefrau des CEO, ist für die PR zuständig, ihre Tochter Mona kümmert sich um das Personal und die Administration.

MOTORTECH beliefert mittlerweile 85% aller Hersteller von Gasmotoren weltweit. Das macht etwa 60% des Umsatzes aus. Die verbleibenden 40% entfallen auf den After Market mit lokalen Sales Partnern sowie zum Teil auf Endkunden.

Vertriebs-Teams

MOTORTECH präsentiert sich auf verschiedenen Messen – in Deutschland auf der Agritechnika, auf weiteren Messen in den USA und China sowie über Partner auch auf lokalen Märkten. Hinzu kommen Veröffentlichungen in Fachmedien.

Die 25 Vertriebsmitarbeiter in Celle sind für verschiedene Märkte und Zielgruppen zuständig. So gibt es Teams für Deutschland, Russland und China, für West- und Osteuropa sowie ein Team nur für Motorenhersteller.

Wegen des Biogas-Booms der vergangenen Jahre ist Deutschland mit einem Anteil von knapp 40% das wichtigste Absatzgebiet. „Wir haben derzeit allein in Deutschland knapp 9.000 Biogasanlagen laufen“, verdeutlicht Robert Virchow die Dimensionen.

Weitere 35% des Umsatzes werden im übrigen Europa erzielt, 13% in Nord- und Südamerika und die verbliebenen Anteile in der sonstigen Welt.

„Wir werden neue Systeme entwickeln – auch für kleinere Motorklassen, zum Beispiel Notstromaggregate.“ Robert Virchow Geschäftsführender Gesellschafter

Zukunftspläne

„Wir werden neue Systeme entwickeln – auch für kleinere Motorklassen, zum Beispiel Notstromaggregate“, beschreibt Robert Virchow die Pläne für die Zukunft.

Weiteres Potenzial sieht der Geschäftsführer auch durch die neuen Emmissionsbestimmungen für Schiffsmotoren, die in zwei Jahren in Kraft treten. Diese Motoren dürfen dann nicht mehr mit Schweröl betrieben werden. Alternativen dazu sind dann teurer, schwefelarmer Diesel oder eben Gas. Deshalb will sich MOTORTECH auch rechtzeitig zertifizieren lassen, um auch Applikationen für gasbetriebene Schiffsmotoren liefern zu dürfen. Außerdem soll 2017/18 die TA Luft für Bio- und Erdgasanlagen angepasst werden.

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