Ein Unternehmen aus Schwaben malt die Welt bunt
Interview mit Rüdiger Lugert, Geschäftsführer der KEIMFARBEN GmbH
Die KEIMFARBEN GmbH erschien erstmals im Jahr 1878 auf der Bildfläche. „König Ludwig I. von Bayern war auf der Suche nach Kalkfarben, die es optisch mit den Tönen der Wandmalereien in Norditalien aufnehmen, dabei aber die raue Luft in Nordeuropa aushalten konnten“, erzählt Geschäftsführer Rüdiger Lugert. „Aufgrund der Industrialisierung und der damit einhergehenden zahlreichen Ofenheizungen war sie stark schwefelhaltig.“
Der bayerische Wissenschaftler Adolf Wilhelm Keim hatte schließlich die Lösung: Mineralfarben, die eine feste Verbindung mit dem Mauerwerk eingehen und denen selbst saurer Regen nichts anhaben konnte. Eine echte Revolution in der Welt des Bauens und Malens!
Es folgten Innovationen am laufenden Band. So wurde 1962 KEIM Granital entwickelt, die weltweit erste Dispersions-Silikatfarbe. Sie hält doppelt so lange wie ein herkömmlicher, nichtmineralischer Anstrich.
2002 folgte KEIM Soldalit, eine für jeden Untergrund geeignete, hervorragend deckende Fassadenfarbe auf Sol-Silikatbasis, die vor allem durch ihre besonders einfache Verwendbarkeit überzeugt. Seit gut drei Jahren gibt es das patentierte KEIM Lignosil, ein Beschichtungssystem, mit dem Holzoberflächen attraktiv und witterungsbeständig veredelt werden können.
Eine beeindruckende Angebotspalette
Nicht ohne Grund ist KEIMFARBEN der Weltmarktführer für mineralische Farben und Systeme. „Wir haben ein riesiges Produktportfolio“, weiß Rüdiger Lugert zu berichten. „Der Schwerpunkt liegt aber nach wie vor auf den Fassadenfarben. Lange Haltbarkeit und Nachhaltigkeit gehen dabei Hand in Hand. Unsere Farbsysteme sind also sowohl ökonomisch als auch ökologisch.“
Das wissen nicht nur Handwerker und Architekten, sondern auch Farbengroßhändler und Einkaufsgenossenschaften, die für KEIMFARBEN als wichtige Multiplikatoren fungieren.
Die Produktpalette fängt bei Fassaden- und Innenfarben an und hört bei Systemen für Beton, Kalk und Naturstein noch lange nicht auf. Auch Putze und Spachtel sowie Wärmedämm-Verbundsysteme sind wichtige Standbeine. Mit seinem breiten Angebot konnte KEIMFARBEN seinen Umsatz in den letzten Jahren verdoppeln.
Besonders viel Potenzial steckt dabei im Holzbau – hier konnten überproportionale Wachstumsquoten verzeichnet werden. „Was immer zählt, ist die Produktexzellenz“, sagt Rüdiger Lugert. „Das hat sich bei einer kürzlich durchgeführten Kundenbefragung noch einmal herauskristallisiert. Wir sind eben eine Farbmanufaktur, das heißt, bei uns wird jeder Farbton individuell behandelt.“
Dick auftragen? Aber ja!
Was haben der Kreml und das Weiße Haus gemeinsam? Die Antwort liegt nicht auf der Hand, sondern an der Wand: Beide wurden mit Fassadenprodukten von KEIMFARBEN gestrichen. Ebenso wie das Opernhaus in Sydney und der Kensington-palast in London.
Ob Russland oder die USA, ob Australien oder England – KEIMFARBEN ist auf der ganzen Welt beliebt, begehrt und erfolgreich. In Deutschland zählen das Bundeskanzleramt in Berlin und die Allianz Arena in München zu den besonders bemerkenswerten Referenzen.
Insgesamt machen die Auslandsaktivitäten gut die Hälfte des Geschäfts aus. „Insbesondere in den Vereinigten Staaten ist das Wachstumspotenzial grenzenlos“, meint Rüdiger Lugert. „Aber auch im Mittleren Osten und in Asien, wo wir keine eigenen Niederlassungen haben, sind unsere Produkte sehr gefragt.“ Vor allem Singapur, China und Taiwan haben sich diesbezüglich in den letzten Jahren gut entwickelt.
Der sensible Umgang des Unternehmens mit dem Thema Denkmalpflege hat dafür gesorgt, dass KEIMFARBEN bei allen Top-Architekten dieser Welt bekannt ist. So findet man die Farben an zahlreichen öffentlichen Gebäuden wie zum Beispiel an Schlössern, Burgen, Kirchen und Bibliotheken.
Aber auch unzählige weniger prominente Bauten wie Hotels, Schulen oder schlicht und einfach Einfamilienhäuser haben durch die Farbtöne von KEIMFARBEN ihre unverwechselbare Optik erhalten.
Die Zukunft in den schönsten Farben
KEIMFARBEN hat allen Grund, voller Optimismus in die Zukunft zu blicken. „Wir sind ein sehr begehrter Arbeitgeber“, betont Rüdiger Lugert, „und als solcher immer auf der Suche nach engagierten, hoch qualifizierten Mitarbeitern.“
Zu den Wachstumsperspektiven des Unternehmens passt ein ganz besonderes Projekt, das für 2018 ansteht: ein eigener Produktionsturm mit einer Höhe von stolzen 35 m.
Darüber hinaus will KEIMFARBEN weiterhin auf seine bewährten Erfolgsfaktoren setzen: mineralische Farben in höchster Qualität, einen sorgsamen Umgang mit Ressourcen und eine zupackende Unternehmenskultur.
„Wir wollen in den kommenden Monaten viel Marketing machen“, sagt Rüdiger Lugert. „Dabei steht der direkte Kontakt unserer Mitarbeiter zur Zielgruppe im Fokus.“