Preiswerte Immobilien für junge Familien und Paare

Interview

Wirtschaftsforum: Wie ist die Produktpalette Ihres Unternehmens aufgestellt?

Frank Vierkötter: Die INTERHOMES AG ist 1968 erfolgreich mit den ersten Bauprojekten in Bremen gestartet und zählt heute, mit einem Umsatz von über 100 Millionen EUR (2013) und deutschlandweit über 150 Mitarbeitern, zu den großen Wohnungsbauträgern Deutschlands. Bundesweit leben heute rund 30.000 zufriedene Kunden in über 8.000 Eigenheimen, die INTERHOMES in 46 Jahren gebaut hat. Im Angebot des Bremer Bauträgers ist seit jeher für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei: vom Reihenhaus, freistehenden Einfamilienhaus oder Doppelhaus auf voll erschlossenem Grundstück und mit angelegtem Garten für Familien bis hin zur schicken, stadtnahen Eigentumswohnung für Paare und Singles. Hier kann jeder seinem individuellen Wohnbedarf entsprechend fündig werden. Das unterschiedliche Angebot erstreckt sich dabei über Deutschlands günstigstes Passivhaus, moderne und große Dachterrassenhäuser sowie exklusive Stadtwohnungen in Parklage. Allen Häusern und Wohnungen gemein ist das für INTERHOMES bewährte Rundum-sorglos-Paket: Vom ersten Kontakt im Informationsbüro oder vollständig eingerichteten Musterhaus über den regen Austausch mit dem Bauleiter innerhalb des mehrstufigen Bauqualitätsmanagements bis hin zur Betreuung nach dem Einzug werden die Kunden kompetent beraten und begleitet. Dieser INTERHOMES-Service wurde mit dem begehrten TÜV-Siegel versehen. INTERHOMES hat sich aber nicht nur die Zufriedenheit der Kunden auf die Fahne geschrieben, sondern auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Denn das Eine ist ohne das Andere nicht zu erreichen. Nachdem das Unternehmen 2010 bereits eine Auszeichnung für seine Familienfreundlichkeit erhielt, folgte 2012 und 2013 die besondere Auszeichnung als einer der 100 besten Arbeitgeber Deutschlands. INTERHOMES darf sich damit als ‚Great Place to Work‘ bezeichnen. Zudem wurde das Unternehmen 2011, 2012 und 2013 drei Jahre in Folge für beste Bonität ausgezeichnet.

WF: Gibt es aktuelle Neuheiten?

Frank Vierkötter: Anders als in anderen Branchen bauen wir unser Produktportfolio alle drei bis vier Jahre komplett um, so dass es eigentlich immer aktuelle Neuheiten gibt. Und darüber hinaus sind wir auch stets auf der Suche nach neuen, geeigneten Grundstücken zur Realisierung unserer Wohnanlagen. Im April 2014 startete bereits ein neues Projekt in Hattersheim (Am Keltenpark), und wir planen für das laufende Jahr deutschlandweit mit weiteren fünf bis sechs Vertriebsstarts.

WF: Was können Sie, was Ihre Wettbewerber nicht können?

Frank Vierkötter: Bei uns erhalten die Kunden Haus und Grundstück lastenfrei aus einer Hand. Sie kaufen zu einem Festpreis, ohne Mehrwertsteuer und ohne Provision. Alle zum Hausbau gehörenden Leistungen arbeiten bei INTERHOMES unter einem Dach – vom Erschließungsingenieur über den Architekten, Einkäufer, Bauleiter bis hin zum Marketing und der Buchhaltung. Damit sind kurze Wege gewährleistet, was der Kundenzufriedenheit zugute kommt. Um diese noch weiter zu fördern, haben wir eine Kundenserviceabteilung gegründet, die ständig alle aktiven Bauvorhaben besucht und dort das Qualitätsmanagement leistet. Unsere Häuser und Wohnungen verfügen über mehrere Grundriss-Alternativen – diese Vielfalt ist unabhängig vom Preis. Somit kann jedes Haus und jede Wohnung dem individuellen Wohnbedürfnis der Kunden angepasst werden.

WF: Wie erreichen Sie Ihre Kunden?

Frank Vierkötter: Unsere Kernzielgruppe ist zwischen 30 und 45 Jahre alt, lebt in einer Partnerschaft und befindet sich in Familiengründung. Wir bauen für Menschen, für die das Haus zwar eine gute Investition in die Zukunft bedeutet, aber in erster Linie das eigene Zuhause darstellt. INTERHOMES hat eine hohe Empfehlungsquote unter den Käufern. Mehr als ein Fünftel der Käufer gelangt zu uns, weil wir von zufriedenen Kunden empfohlen worden sind. Das macht uns stolz und ist uns ein stetiger Ansporn. Die allermeisten Käufer erreichen wir über die Immobilienportale im Internet und die klassischen Printmedien. Einen hohen Anteil haben auch Menschen, die lange auf einen bezahlbaren Neubau in ihrer Nachbarschaft gewartet haben – diese erreichen wir in dem Augenblick, in dem wir auf dem Grundstück aktiv werden.

WF: Die Euro-Schuldenkrise ist allgegenwärtig – macht Sie sich auch bei Ihnen bemerkbar?

Frank Vierkötter: Die Unsicherheit der Menschen ist für uns deutlich spürbar. Allerdings profitieren wir gerade sehr vom günstigen Zinsniveau, das es vielen Menschen erlaubt, sich gerade jetzt den Traum der eigenen vier Wände zu erfüllen. Dass viele Menschen den Banken nicht mehr ihr Geld anvertrauen möchten, kommt den Baufirmen zugute, da vermehrt in eine eigene Immobilie investiert wird. Wir haben in Deutschland das Glück, dass die großen Wellen der EU-weiten Arbeitslosigkeit an uns vorbeigegangen sind – daher konnten wir keinen spürbaren Nachfragerückgang, wie zum Beispiel nach dem Wegfall der Eigenheimzulage, beklagen.

WF: Was denken Sie über die aktuelle Wirtschaftspolitik in Europa?

Frank Vierkötter: Ich begrüße die Anstrengungen zur Konsolidierung der europäischen Wirtschaft, würde mir aber wünschen, dass es weniger zu Lasten der nachfolgenden Generation geht. Es ist mir ein Rätsel, wie die Rente mit 63 nachhaltig finanziert werden soll. Wir können wir uns das ernsthaft leisten? Das macht mir momentan etwas Sorge.

WF: Nachhaltigkeit – nur ein Slogan oder Realität für Sie?

Frank Vierkötter: Absolut Realität für uns! Unsere Häuser und Wohnungen werden alle nach den geltenden Bestimmungen geplant und errichtet – Stichworte sind hier KFW 70, EnEV 2014, Passivhäuser, etc. Unsere Baustoffe werden sorgfältig nach ökologischen Kriterien optimiert, wir planen Isolierungen, die den Energieverbrauch und die Heizkosten auf ein Minimum senken, unsere Organisationsabläufe werden verlustmindernd und energiesparend gestaltet. Seit dem Bestehen der Firma pflanzen wir außerdem für jedes neue Haus einen Baum, oft sogar mehr. Das ergibt inzwischen einen großen Wald!

WF: Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in einem Jahr?

Frank Vierkötter: Im Augenblick geht es unserer Branche und auch unserem Unternehmen recht gut, da die Nachfrage nach Wohnen sehr hoch ist. Probleme sehe ich, wenn sich das Zinsniveau deutlich nach oben entwickelt. Dann werden die heutigen Preise für viele Käufer nicht mehr finanzierbar sein. Zurzeit steigen sowohl die Grundstückskosten, als auch die Bau- und Baunebenkosten exorbitant, weil vieles durch den niedrigen Zins ‚subventioniert‘ wird und damit, trotz der hohen Kosten, bezahlbar ist. Wir versuchen uns schon heute auf diese kommende Entwicklung einzustellen und bieten deswegen auch im unteren und mittleren Preissegment genügend Produkte an, um hier für eine solche Entwicklung gerüstet zu sein.

WF: Wo sehen Sie sich als Unternehmer in der Verantwortung, wenn es um die Branche als Ganzes geht?

Frank Vierkötter: Wenn man etwas bewegen will, muss man sich politisch engagieren. Und dieses Engagement ist in der heutigen Zeit für unsere Branche sehr wichtig, da immer mehr Anforderungen an das Thema Wohnbau gestellt werden. Stichworte hier sind die regelmäßige Verschärfung der EnEV oder auch Schlagworte wie Mietpreisbremse. Wir können nicht immer nur sagen, dass wir unzufrieden sind mit politischen Entscheidungen, wir müssen auch versuchen, die Interessen unserer Branche gegenüber der Politik zu vertreten. Meine Erfahrung der letzten 10 Jahre zeigt mir, dass die politisch Verantwortlichen gegenüber guten und sachgerechten Argumenten sehr aufgeschlossen sind.

WF: Was muss sich Ihrer Meinung nach ändern?

Frank Vierkötter: Vor dem Hintergrund des immer knapper werdenden Wohnraums und der sich stetig verteuernden Miet- und Eigentumspreise würde ich mir wünschen, dass die Politik ihre Anforderungen an die Errichtung von Neubauten kritisch überdenkt. Die Auflagen für Geschosswohnungsbau mit Tiefgaragen- und Spielplätzen, Abstellflächen und Barrierefreiheit machen den Neubau unnötig teuer, so dass eine Wohnung für Normalverdiener kaum noch finanzierbar ist. Warum muss sozial geförderter Wohnungsbau immer ein Geschosswohnungsbau sein? Warum können nicht beispielsweise auch zweigeschossige Reihenhäuser mit 80 m² Wohnfläche angeboten werden? Diese lassen sich deutlich günstiger bauen, verbrauchen aufgrund ihrer geringen Grundfläche wenig Grundstück und bieten somit jungen Familien eine reelle Alternative zu ihrer Mietwohnung.

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