Wirtschaftsforum: Am 23. Juni haben Sie die strategische Zusammenarbeit mit Valora verkündet. Was ist das Ziel dieser Partnerschaft?
Hanspeter Rhyner: Wir gelten als die digitalste Bank der Schweiz und haben uns im Laufe der letzten Jahre als Innovationstreiberin im digitalen Angebot von Finanzprodukten national einen Namen gemacht. Die strategische Zusammenarbeit mit Valora ermöglicht es uns, unsere Strategie konsequent weiter zu verfolgen. Unser Ziel ist es, unsere klare Marktführerschaft in unserem Kanton weiter auszubauen und im Onlinevertrieb mit innovativen Produkten oder Partnern wie Valora attraktive Nischen zu erschließen.
Wirtschaftsforum: Sie sind der marktführende Finanzdienstleister im Schweizer Kanton Glarus. Was ist das Geheimnis ihres Erfolges?
Hanspeter Rhyner: Seit unserer Gründung im Jahr 1884 haben wir den Fokus stets auf die Bedürfnisse unserer Kunden gerichtet. Unsere sehr guten Mitarbeiter sind unser besonderes Kapital. Die Differenzierung vom Wettbewerb erfolgt einfach durch unsere Berater. Diese generieren auch die gewünschte Kundenbindung, welche unseren langfristigen Erfolg sicherstellt. Deshalb spielt auch das Thema Aus- und Weiterbildung eine große Rolle bei uns, und unsere Kundenberater werden spezifisch ausgebildet, um den besonderen Anforderungen der GLKB zu entsprechen.
Wirtschaftsforum: Welche Rolle spielt die Digitalisierung in Ihrer Strategie?
Hanspeter Rhyner: Die digitale Transformation ist heute ein wichtiger Teil unserer Strategie. Wir haben die Chancen dieser neuen Entwicklung genutzt und neue, digitale Leistungen eingeführt, mit denen wir zunehmend auch Kunden außerhalb unseres Kantons gewinnen. Bereits 2011 haben wir mit HYPOMAT zum Beispiel die erste Online-Hypothek eingeführt, mit der wir Bestnoten in Sachen Kundenzufriedenheit erzielen. RISIKOMAT bietet den Kunden günstige Konditionen für Risikoversicherungen, die einen wichtigen Bestandteil für die Absicherung von Hypothekendarlehen darstellen, während mit KONTOMAT Konten über das Internet verwaltet werden können. Im Januar 2015 haben wir als vierte digitale Lösung den INVESTOMAT eingeführt, der Investitionen bereits ab 5.000 CHF zu einer All-in-Fee von 0,6% ermöglicht.
Wirtschaftsforum: Im Januar 2015 wurde der Mindestwechselkurs des Schweizer Frankens aufgehoben. Welche Auswirkungen haben sich daraus ergeben?
Hanspeter Rhyner: Seit dem 15.01.2015 ist die Welt für uns eine andere. Die Auswirkungen auf die exportierende Schweizer Wirtschaft sind spürbar negativ und auch für den Tourismus bedeutet der aktuelle Wechselkurs eine große Herausforderung. Wir als Bank arbeiten mit den betroffenen Unternehmen zusammen und versuchen im persönlichen Gespräch gemeinsam Wege der Optimierung zu finden.
Wirtschaftsforum: Wer gehört zu den Zielgruppen der GLKB?
Hanspeter Rhyner: Die Privatkunden sind unsere Hauptzielgruppe, gefolgt von Firmenkunden und den Private-Banking-Kunden. Mit sechs Filialen im Kanton Glarus und 20 Bancomaten sind wir die führende Bank in unserem Kanton. Auch in allen anderen Geschäftsfeldern stehen wir mit einem Marktanteil von 50% auf Platz 1. Wir beschäftigen knapp 200 Mitarbeitenden und unsere Bilanzsumme lag im Geschäftsjahr 2014/2015 bei 4,8 Milliarden CHF, davon haben wir einen Reingewinn von 14,3 Millionen CHF erwirtschaftet. Mit unseren Onlineprodukten sind wir nicht mehr nur im Kanton Glarus aktiv, sondern können zunehmend auch Kunden außerhalb unseres Heimmarktes gewinnen.
Wirtschaftsforum: Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
Hanspeter Rhyner: 2014 erfolgte der Börsengang der GLKB. Das Ziel war, eine Volksaktie zu schaffen und den Bürger an seiner Bank zu beteiligen. Das ist uns sehr gut gelungen. Auch in Zukunft werden unsere Kunden im Mittelpunkt stehen. Als kleine Bank sind wir sehr flexibel und haben kurze Entscheidungswege. Damit können wir auch kurzfristig auf Bedürfnisse reagieren. Dabei haben wir auch weiterhin den Mut, auch einmal etwas Neues zu wagen.