„Wir haben die Rahmenbedingungen für Netzbetreiber und Kunden geschaffen und können von einer Win-Win-Situation für beide Seiten ausgehen“, erklärt Martin Graf. Der Vorstand der 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Republik Österreich nimmt gemeinsam mit dem Kollegen Walter Boltz die Vorstandsverantwortung im Unternehmen wahr.
Nie mehr unverständliche Rechnungen
Zu den Zielgruppen der E-Controlzählen praktisch alle Marktteilnehmer am österreichischen Energiemarkt. „Zu unseren ‘Kunden‘ gehören Industrie und Gewerbe ebenso wie Kommunen und Privathaushalte“, erklärt Martin Graf.
Die E-Control versteht sich mit ihren Services als Interessensvertretung für die österreichischen Konsumenten. „Wir haben eine Schlichtungsstelle für Kunden, eine Energiehotline für den aktuellen Preisvergleich und Beratungstage.
Darüber hinaus bietet die E-Control Hilfe bei unverständlichen Rechnungen und Unterstützung beim Wechsel des Energielieferanten an. Watch-Dog, Tarifkalkulator, Energiesparcheck – die E-Control bedient sich bei der Kommunikation mit den Konsumenten modernster Mittel: Das Internet ist dem Unternehmen dabei eine unschätzbare Hilfe“, so Martin Graf.
Denn: ‘Wer Bescheid weiß, ist im Vorteil’, so ein Slogan der E-Control. Dabei appelliert das Unternehmen bei den Kunden sowohl an deren Geldbeutel wie auch an ihr Umweltbewusstsein.
Zukunft: intelligente Zähler
Im Rahmen der Aufgabenteilung zwischen den Vorständen Martin Graf und Walter Boltz zeichnete sich bereits vor einer endgültigen Regelung ab, dass Martin Graf die Aufgabe übernehmen würde, sich um den zukunftssicheren Umgang mit Strom und Gas zu kümmern.
„Wichtig ist es, den Energieverbrauch zu stabilisieren und langfristig zu senken“, erläutert der Manager die Ziele. „Außerdem brauchen wir eine verstärkte Diskussion über Energiemix und einen adäquaten Netzausbau.“
„Wichtig ist es, den Energieverbrauch zu stabilisieren und langfristig zu senken.“ Martin GrafVorstand
Seine These: Um die Energieversorgung zu sichern, muss die Technik verbessert werden. Ein wichtiger Baustein dieser Lösungen seien die intelligenten Zähler, so genannte Smart Meter.
Bis spätestens 2020 müssen Smart Meter bei mindestens 80 Prozent der Haushalte eingeführt sein. „Langfristig sollen 95 Prozent der Verbraucher mit den intelligenten Zählern ausgestattet werden“, erklärt Martin Graf.
Regulierte Deregulation
Der europäische Energiebinnenmarkt und der grenzüberschreitende Stromhandel stellen Unternehmen wie die E-Control heute vor ganz neue Aufgaben. Mit nur 90 Mitarbeitern, von denen 55 Prozent Frauen sind, bewerkstelligt E-Control die anspruchsvollen Aufgaben.
Durch das dritte Energiebinnenmarktpaket der EU hat die E-Control noch mehr Kompetenzen erhalten und zusätzliche Arbeiten zu bewerkstelligen.
„Unsere Mitarbeiter sind hervorragend ausgebildet und durch unsere flache Hierarchie können wir schnell Entscheidungen treffen“, sagt Martin Graf. Daher ist er sicher, dass es der E-Control auch weiterhin gelingen wird, sich als Expertenorganisation in allen Energiefragen zu etablieren.
Ihre Unabhängigkeit hilft der Behörde, dieser Herkules-Aufgabe Herr zu werden. Denn so kann sie vollständig im Kundeninteresse handeln.