Deutliches ‘Ja’ zu Jojoba

Interview mit Christian Wätjen, Geschäftsführer und Inhaber der PERA GmbH

Die Abkürzung PERA steht für ‘Peru Republica Argentina’. Was zunächst klingt wie eine versehentliche geografische Verquickung, erklärt sich aus der Biografie des Unternehmensgründers. „Ich war einige Zeit beruflich in Argentinien und Peru tätig. Als es dort für meine Familie und mich zu unsicher wurde, kamen wir zurück nach Deutschland“, erklärt Christian Wätjen. Hier gründete er 2008 die PERA GmbH.

Von Panama in alle Welt

Während seiner Zeit in Südamerika lernte der Unternehmer die Vorteile des Jojobaöls kennen und schätzen. Schließlich brachte er die wertvollen Pflanzen aus der Sonora-Wüste im Norden Mexikos nach Argentinien, wo er zu dieser Zeit als Landwirt arbeitete.

„Das war damals eine Pionierleistung. Im Jahr 1992 haben wir dort die erste Ölfabrik zur Weiterverarbeitung gegründet, eine zweite folgte 1999/2000 in Peru“, blickt er zurück. Bis heute stammen alle Extrakte und Produkte von PERA von zertifizierten Plantagen in Südamerika.

„Die Jojobanüsse werden per Schiff von Peru nach Panama gebracht und dort nach Bedarf der Kunden in unterschiedlichen Qualitätsklassen verarbeitet“, so der Geschäftsführer. Insgesamt zehn Ölpressen stehen in der Fabrik in Panama City.

Von hier aus werden die fertigen Öle schließlich in aller Herren Länder verschickt. „Meine Märkte sind international, ich habe bereits unter anderem mit Japan, den USA und China gehandelt. Wir beliefern weltweit die größten Kosmetikhersteller.“

Aber was ist nun das Geheimnis des Jojobaöls? „Das Öl wurde bekannt, als die Waljagd eingeschränkt und schließlich verboten wurde. Früher wurde das Walrat aus den Stirnhöhlen der Pottwale als Trägerstoff in Cremes verwendet. Wie Walrat ist auch Jojobaöl ein flüssiges Wachs und eignet sich daher hervorragend als nachhaltiger Ersatz. Die Nüsse in Peru sind im Gegensatz zu denjenigen in den USA, Israel und Argentinien darüber hinaus deutlich größer. Das liegt an dem ganzjährig milden Klima, das die Früchte langsam und nachhaltig reifen lässt.“

Christian Wätjen
„Meine Märkte sind international. Über den Großhandel beliefern wir weltweit die größten Kosmetikhersteller.“ Christian WätjenGründer, Geschäftsführer und Inhaber

Zudem vertreibt das Unternehmen Tenside aus dem chilenischen Seifenrindenbaum. „Die Tenside haben eine besonders gute Reinigungswirkung und eignen sich auch bestens für die Babypflege.“

In Springe produziert und vertreibt PERA außerdem eine eigene Kosmetiklinie. Der Vertrieb an Kosmetikhersteller erfolgt in der Regel indirekt über Großhändler, etwa in Frankreich und Deutschland. Auch für die Zukunft hat Christian Wätjen Großes vor: „Aktuell sind wir in den letzten Zügen der Vorbereitung eines Franchise-Konzepts in Japan, an dem wir bereits seit sieben Jahren arbeiten“, verrät er. „Das wird eine ganz große Nummer.“

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