Nuance ist ein amerikanisches Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 1,9 Millarden USD, das sich auch auf das Thema Healthcare spezialisiert hat. Im Oktober 2008 wurde die Niederlassung Philips Speech Recognition Systems in Wien von Nuance übernommen, wo Markus Voegel als Medical Consultant tätig ist. Als Mediziner, der zuvor Maschinenbau an der Technischen Universität Berlin studiert hat, verfügt er sowohl über medizinisches als auch technisches Fachwissen.
Intelligente Dokumentation
"Heute müssen sämtliche Patientendaten allein aus Abrechnungsgründen für den Leistungsträger jederzeit und überall sofort verfügbar sein", erläutert er. "Gemessen am Umfang der informativen Dokumentation sind hier besonders die Radiologen gefragt. Dies war das Einfallstor für eine intelligente Sprachdokumentation, zum Beispiel für die Texterstellung interner Dokumentation oder auf für Briefe an externe Empfänger."
Erkennung von Sprachprofilen
Die Radiologen waren daher die erste Zielgruppe, die die Spracherkennung in der Praxis nutzen konnten. Nun ist das Ziel für Nuance, dass jedem Anwender eine Sprachinfrastruktur zur Verfügung gestellt wird. Einst war die entscheidende Frage, wie die Software die unterschiedlichen Wörter erkennen kann.
„Ich lebe in der Vorstellung, dass jeder das System haben will.“ Markus Vogel Medical Consultant
"Heute geht es vor allen darum, dass wir ein System haben, das konsequent die bestehenden Netzwerktechnologien nutzt, wobei auch die individuellen fachdisziplinären Sprachprofile berücksichtig werden", meint Markus Vogel.
Ein Beispiel dafür ist die Spracherkennung Dragon Medical Direct, die als Windows-Anwendung über einen Browser an jeden PC aufgespielt werden kann. Aber nicht nur Krankenhäuser profitieren von der Nutzung der Nuance-Produkte. "Unsere Zielgruppen sind überall da, wo Interaktion von Mensch und Maschine gefordert ist", betont Markus Vogel.
Ein ganzheitlicher Prozess
Um die 80 Mitarbeiter sind in der Wiener Niederlassung tätig. Für Markus Vogel ist die Tätigkeit eine prägende Erfahrung. "Ich habe die Diskrepanz erlebt zwischen dem, was technisch möglich ist, und dem was in einem Krankenhaus passiert", meint er. "Ich teile die Vision von Nuance, Gesamtprozesse zu realisieren anstatt Insellösungen einzusetzen."