Wir sorgen für den richtigen Flow

Interview mit Ing. Peter Klatt, Geschäftsführer Klatt Fördertechnik GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Klatt, was sind aktuell Ihre wichtigsten Anlagentypen?

Peter Klatt: Meines Wissens nach sind wir die Einzigen, die Paletten-Förderanlagen mit Zahnriemenantrieb anbieten. Die Anlagen werden nicht mit konventionellen Ketten angetrieben, sondern mit Zahnriemen, die wartungsfrei und geräuscharm sind. Seit Neuestem haben wir auch Fördertechnik für die Sägeindustrie im Programm. Diese Förderanlagen sind sehr schonend, da sie nicht mit Stahl-, sondern mit Kunststoffketten angetrieben werden.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Bereich Post und Paket. Hier haben wir in den letzten zehn Jahren einen sehr guten Baukasten aufgebaut. Durch die Corona-Krise verzeichnen wir in diesem Bereich einen echten Boom. Wir beliefern hier alle namhaften Anlagenbauer und Endkunden mit Förderanlagen. Im Grunde sind indirekt alle diejenigen, die Pakete verschicken, unsere Kunden. Aktuell macht der Bereich Post und Paket rund die Hälfte unseres Umsatzes aus.

Neben unseren Standardanlagen haben wir auch einige Spezialprodukte im Programm, zum Beispiel Kartonagenfördertechnik. Diese ist sehr komplex. Wir haben dazu ein spezielles System mit relativ breiten Bändern entwickelt, die eine reibungslose Funktionalität des Kartons bis zur Kartonagenpresse sicherstellen. Unsere Lösung wird vom Markt sehr gut angenommen und über die Jahre haben wir sie kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert. Über unseren Baukasten, der sehr effizient und wirtschaftlich aufgestellt ist, sind wir in der Lage, uns auf jeden Kundenwunsch individuell einzustellen. Hiervon leiten wir unsere Lösungen für die Sonderwünsche ab. Das können unsere großen Wettbewerber nicht, vor allem nicht so schnell wie wir.

Wirtschaftsforum: Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Peter Klatt: Wenn man am Markt vorne dabei sein will, braucht man gute Produkte. Wir haben etliche gute Produkte und vor allem haben wir diese im Laufe der Jahre immer weiterentwickelt. Manche Wettbewerber haben sich in den vergangenen Jahren gar nicht verändert. Innovation ist grundlegend für unser Geschäft. Dafür bin ich die treibende Kraft im Unternehmen. Ich bin ein Tüftler und innovativ. Ich sehe es gern, wenn etwas reibungslos funktioniert. Auch Qualität und Liefertreue sind kaufentscheidende Argumente. Ein ganz wichtiger Punkt ist auch die Lösungsorientierung. Wir messen uns dabei nicht mit anderen Playern unserer Größenordnung, sondern mit den ganz großen Namen. Unsere Kunden schätzen unsere Flexibilität und unsere schnelle Reaktion.

Wirtschaftsforum: Welche Trends bestimmen zurzeit den Markt?

Peter Klatt: Es gibt immer mehr Hochregalläger. Man baut also nicht mehr in die Breite, sondern in die Höhe. Um Prozesssicherheit zu gewährleisten, werden die Läger außerdem immer automatisierter. Auch der E-Commerce wird für unseren Bereich immer wichtiger. Hier haben wir schon diverse Anlagen geliefert, zum Beispiel für Versandapotheken. Im Apothekenversand sehen wir gutes Potenzial für die nächste Zeit. Die Flughafenbranche wird sich auch irgendwann wieder erholen und auch hier sehen wir vielversprechende Ansätze.

Wirtschaftsforum: Was möchten Sie langfristig mit Klatt Fördertechnik erreichen?

Peter Klatt: Ich möchte bis zu meiner Pensionierung im Jahr 2025 unseren Umsatz verdoppeln. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns mit Hörmann Logistik, die 2019 mit 51% bei uns eingestiegen sind, einen noch größeren Markt erschließen können und auch noch internationaler werden. Hochregalläger werden weltweit gebaut. Wir haben jetzt schon, indirekt, einen gewissen Geschäftsanteil außerhalb von Europa. Natürlich möchte ich letztendlich mein Lebenswerk in guten Händen sehen.

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