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Starker Mittelstand Interview: Holz, Hightech, Handwerk: Verpackung für den internationalen Erfolg Moritz Krings, künftiger Geschäftsführer der Peter Krings GmbH & Co. KG, Seite 4 Unsere Leseempfehlung: › Interview mit Stephan Frense, Geschäftsführer der ARGE NETZ GmbH & Co. KG, Seite 12 › Interview mit Matthias Burda, Geschäftsführer der Burda Plus GmbH, Seite 24

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Starker Mittelstand 04 06 07 08 10 12 14 Moritz Krings, künftiger Geschäftsführer der Peter Krings GmbH & Co. KG Stefan Jacobs, Geschäftsführer und Anja Mätzing, Prokuristin der CEDA Chemicals GmbH Axel Schulze, Geschäftsführer der HUGO PETERSEN GmbH Luc De Sutter, Geschäftsführer der Soenen Technology nv. Thomas Heitmann, Geschäftsführer der htp GmbH Stephan Frense, Geschäftsführer der ARGE NETZ GmbH & Co. KG Christian Kühn, Geschäftsführer und Marius Schanz, Prokurist der Schlentzek & Kühn GmbH 2 | www.WIRTSCHAFTSFORUM.de

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Starker Mittelstand 16 18 20 22 24 25 Tarik Yilmaz, Geschäftsführer der EITNER SECURITY GmbH Stefan Wisbauer, Geschäftsführer der Lecturio GmbH Jasper Aansorgh, Chief Commercial Officer der SanoRice Holding B.V. Georg Weiß, CEO von Quivo Matthias Burda, Geschäftsführer der Burda Plus GmbH Kontaktdaten www.WIRTSCHAFTSFORUM.de | 3

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Holz, Hightech, Handwerk: Verpackung für den internationalen Erfolg Großzügige Flächen ermöglichen flexible Zwischenlagerung und entlasten Kunden bei Projektverschiebungen Seit über 160 Jahren steht die Peter Krings GmbH & Co. KG aus Stolberg für Kompetenz in der industriellen Holzverpackung. Aus einem einstigen Sägewerk entwickelte sich ein moderner Industriedienstleister, der heute Maschinen- und Anlagenbauer in aller Welt begleitet. Der künftige Geschäftsführer Moritz Krings spricht über die Entwicklung vom Familienbetrieb zum digitalen Full Service-Anbieter, über neue Preis- und Servicemodelle – und warum gerade Teamgeist und Wertebewusstsein die stärksten Träger einer erfolgreichen Zukunft sind. Moritz Krings: Unser Betrieb besteht seit 1860 und war ur- Moritz Krings: Wir sind Industrie- dienstleister für Maschinen- und sprünglich ein Sägewerk – Holz Anlagenbauer. Unser Schwer- war schon immer unser Thema. punkt liegt auf Schwergutverpa- In den 1950er-Jahren verlagerte sich der Fokus auf Verpackun- gen für die Glasindustrie, ab den 1970er-Jahren traten wir dem HPE-Verband bei. 1990 folgte der Umzug nach Stolberg, 2004 kam ckungen für Exportgüter – ob seemäßig oder per Luftfracht. Ergänzend bieten wir Ladungssi- cherung, Zwischenlagerung und Logistikunterstützung an. Durch eigene Kräne, Stapler und erfahre- der zweite Standort in Eschweiler ne Teams können wir kurzfristig Interview mit Moritz Krings, künftiger Geschäftsführer der Peter Krings GmbH & Co. KG hinzu. Trotz der derzeitig schwie- rigen Bedingungen im Bereich Export sehen wir die derzeitige Wirtschaftsforum: Herr Krings, Entwicklung bei Krings positiv. Ihr Unternehmen blickt auf eine reagieren – das schätzen unsere Kunden besonders. Wirtschaftsforum: Welche Bran- chen zählen zu Ihren Kunden, und lange Geschichte zurück. Wie hat Wirtschaftsforum: Wie würden wie international ist Ihr Geschäft? sich die Peter Krings GmbH & Co. Sie Ihr Leistungsspektrum be- KG entwickelt? schreiben? Moritz Krings: Hauptsächlich beliefern wir den Maschinen- und 4 | www.WIRTSCHAFTSFORUM.de

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Sondermaschinenbau. Die Teile wiegen oft viele Tonnen – kürzlich haben wir ein 93-t-Bauteil ver- packt. Gemeinsam mit Planungs- büros begleiten wir auch die Ver- lagerung ganzer Industrieanlagen, zum Beispiel nach Wales, Afrika oder auf die Philippinen. künftig wie in einer Art Baukasten, die benötigten Leistungen gezielt Kollegen an – inklusive Prämien für abgeschlossene Sprachstu- bei uns in Anspruch nehmen. Ziel fen. Zudem denken wir über inter- ist es, dass unsere Kunden sich nationale Rekrutierung nach, um ganz auf ihr Kerngeschäft kon- neue Talente zu gewinnen. zentrieren können. Wirtschaftsforum: Digitalisierung den Erfolg Ihres Unternehmens ist ein großes Thema. Wie gehen aus? Wirtschaftsforum: Was macht Wirtschaftsforum: Sie überneh- Sie das an? men die Leitung in 5. Generation. Moritz Krings: Ganz klar unser Was bedeutet das für Sie? Moritz Krings: Wir digitalisieren Team. Wir machen von unserer derzeit unsere Prozesse und pla- Seite aus alles möglich, damit KONTAKTDATEN Peter Krings GmbH & Co. KG Cockerillstraße 69 52222 Stolberg-Münsterbusch Deutschland  +49 2402 95200 vertrieb@peter-krings.de www.peter-krings.de Moritz Krings: Ich bin im Betrieb aufgewachsen, habe schon als nen ein Kundenportal, über das die Transporttermine eingehal- Wirtschaftsforum: Wohin möch- Auftraggeber jederzeit Daten oder ten werden. Sollte unverhofft ten Sie das Unternehmen führen? Jugendlicher mitgearbeitet und Fotodokumentationen abrufen etwas nicht passen, weil sich die kenne viele Kollegen seit meiner Kindheit. Diese enge Verbindung prägt meinen Anspruch, das Un- ternehmen mit Respekt vor seiner Geschichte weiterzuentwickeln. können. Da viele Ansprechpartner Abmessungen der Packgüter Moritz Krings: Wir investieren in heute im Homeoffice arbeiten, geändert haben, dann sorgen wir Digitalisierung, neue Dienstleis- gewinnt der digitale Austausch zunehmend an Bedeutung – auch dafür schafft das neue Kunden- portal die Grundlage. Künftig kurzfristig für eine Lösung. An tungen und den Ausbau unseres Peter Krings scheitert es nicht. Diese Flexibilität und Verläss- lichkeit machen uns stark. Hinzu Standorts in Stolberg. Geplant sind zusätzliche Hallen und neue Flächen. Langfristig denkt Krings Wirtschaftsforum: Welche möchten wir KI einsetzen, um kommen unsere Lagerflächen, die sogar über eine digitale Plattform Schwerpunkte setzen Sie als Preise und Projekte noch präziser Kunden bei Projektverzögerungen nach, auf der Kunden und andere künftiger Geschäftsführer? Moritz Krings: Krings ist Full Service-Anbieter und wird die- sen Bereich weiter ausbauen. Neben der Verpackung sollen künftig auch Leistungen rund um zu kalkulieren. Als Peter Krings haben wir den Vorteil, schnell und flexibel handeln zu können. Wirtschaftsforum: Wie begegnen nutzen können. Durch großzügige Martkteilnehmer miteinander Hallen- und Freiflächen kann das kooperieren können. Mein Ziel Unternehmen Maschinen und An- lagen bei Bedarf zwischenlagern. Peter Krings setzt auf Nachhaltig- ist, unsere Familientradition mit moderner, digitaler Struktur zu verbinden – solide, innovativ und Sie dem Fachkräftemangel? keit – vom verantwortungsvollen menschlich. Dabei leiten mich Umgang mit Ressourcen bis zur Logistik, Transport und Exportdo- Moritz Krings: Wir investieren Langlebigkeit der verwendeten kumentation dazugehören – in gezielt in Weiterbildung und Inte- Materialien. Zusammenarbeit mit starken gration. Wir bieten etwa bezahlte Partnern. Unsere Kunden können Deutschkurse für ausländische Solidarität mit dem Team, Freude an unternehmerischer Verantwor- tung und der Wunsch, das Fami- lienerbe in eine moderne Zukunft zu führen. Maßarbeit aus Holz: Bei Peter Krings entstehen präzise Schwergut- verpackungen, die Maschinen und Anlagen transportieren Handwerk mit Handschrift – die Kombination aus Erfahrung, Präzision und Leidenschaft prägt jedes Projekt bei Peter Krings Sicherheit bis ins Detail: Ladungssicherung sorgt für reibungslose Abläufe im Versand www.WIRTSCHAFTSFORUM.de | 5

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Nähe wird zum wichtigsten Rohstoff Interview mit Stefan Jacobs, Geschäftsführer und Anja Mätzing, Prokuristin der CEDA Chemicals GmbH Die Chemiedistribution gehört zu den stillen, aber essenziellen Motoren der Industrie. Sie verbindet Produzenten weltweit mit verarbeitenden Unternehmen, sorgt für Versorgungssicherheit und reagiert täglich auf geopolitische, logistische und regulatorische Veränderungen. Inmitten dieser dynamischen Branche setzt die CEDA Chemicals GmbH aus Dülmen seit 2005 auf Beständigkeit, persönliche Kundenbetreuung und maßgeschneiderte Lösungen. Die CEDA Chemicals GmbH tings“, erklärt Geschäftsführer für viele Händler ein wichtiger zing. Die Geschäftsleitung setzt wurde 2005 gegründet und be- Stefan Jacobs. Das kleine Team Lieferant“, erklärt Anja Mätzing. wegt heute jährlich rund 4.000 von acht Mitarbeitenden arbeitet Geopolitische Entwicklungen, bis 5.000 t Warenvolumen. Trotz seiner Präsenz in internationalen Märkten verzichtet das Unterneh- eng zusammen und betreut so- wohl globale Konzerne wie BASF, Evonik und Merck als auch mittel- Preisverwerfungen, Zölle und logistische Engpässe prägen tor, der in vielen Unternehmens- das Geschäft. Stefan Jacobs berichten oft zu kurz kommt, men bewusst auf umfangreiche ständische Unternehmen. beschreibt die Lage: „Wir ma- aber bei CEDA Chemicals gelebte Marketingmaßnahmen. „Wir flie- CEDA Chemicals bietet ein breites növrieren täglich zwischen Realität ist. gen seit jeher unterm Radar“, sagt Portfolio an Distributionsdienst- Rohstoffpreisen, Währungen, Prokuristin Anja Mätzing. „Unsere leistungen: Lagerware, Strecken- Containerverfügbarkeiten und Kunden und Lieferanten kennen geschäft, Kontraktmodelle oder geopolitischen Einflüssen. Unser uns seit Jahrzehnten – wir setzen individuelle Lieferlogistik. Der Anspruch ist, dass der Kunde auf langfristige Partnerschaften.“ Fokus liegt darauf, Kunden genau davon möglichst wenig spürt.“ bewusst auf Eigenverantwortung, Vertrauen und Entwicklung der Mitarbeitenden – ein Erfolgsfak- Maßgeschneiderte Distribution Was CEDA Chemicals besonders macht, sind die kurzen Wege: Ein Produktmanager verantwortet gleichzeitig Einkauf und Vertrieb, wodurch Informationen ohne Um- das Setup zu liefern, das sie be- Zudem beeinflussen niedrige nötigen. Eine besondere Stärke hat das Unternehmen im Bereich Glykolsäure entwickelt – ein chinesische Preise und mögliche Antidumping-Verfahren die euro- päischen Märkte spürbar. Produkt, das aufgrund seiner Ge- fahrenklasse nur wenige Händler in Deutschland abwickeln. „Wir Im Mittelpunkt: der Mensch Bei allem Wandel bleibt eines unveränderlich: das Team. „Ohne wege direkt beim Kunden landen. haben uns vor einigen Jahren be- „Wir können unmittelbar Entschei- wusst an dieses schwierige Pro- unsere Mitarbeitenden wären wir dungen treffen, ohne lange Mee- dukt gewagt und sind heute auch nur halb so gut“, betont Anja Mät- 6 | www.WIRTSCHAFTSFORUM.de KONTAKTDATEN CEDA Chemicals GmbH Fehrbelliner Platz 1 48249 Dülmen Deutschland  +49 2594 7831400 info@cedachem.de www.cedachem.de

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Technik braucht Haltung Während viele Anlagenbauer auf großes Neugeschäft setzen, fokussiert sich die HUGO PETERSEN GmbH aus Wiesbaden seit den 1990er-Jahren bewusst auf die Optimierung bestehender Anlagen. Eine strategische Entscheidung, die das Unternehmen weitgehend krisenunabhängig macht. Im Gespräch erklärt CEO Axel Schulze, warum Vertrauen wichtiger ist als Technologie und weshalb Deutschland seine Ingenieurskultur wiederentdecken muss. Interview mit Axel Schulze, Geschäftsführer der HUGO PETERSEN GmbH Die Geschichte beginnt 1906 in ei- „Wir können heute in unserem ner Zinkhütte. Der Gründer Hugo Petersen, damals Betriebsleiter, ärgerte sich über schlecht regel- bare Abgasreinigungsanlagen. Seine Lösung: Er entwickelte Modifikationen für das Bleikam- merverfahren zur Schwefelsäu- Metier kaum von Neuanlagen leben“, erklärt Axel Schulze, seit 1982 im Unternehmen und heute CEO. Die Lösung: Brownfield statt Greenfield. Statt neue Anlagen zu Schwefelsäureanlage: HUGO PETERSEN setzt auf Effizienz- steigerung Bestehende Anlagen werden bei HUGO PETERSEN technisch auf den neuesten Stand gebracht über 80 Jahren arbeiten“, betont Axel Schulze. Vertrauen sei dabei wichtiger als reine Technologie. Er sieht bei der Akquise und Durchführung von Aufträgen nicht das immer davon gelebt hat, in- novativ zu sein. Wir müssen den Job Technik wieder spannend machen.“ Deswegen plant er Veranstaltungen an Hochschu- len und Gymnasien, um junge Menschen für Ingenieursarbeit zu begeistern. Bei der HUGO PETER- SEN GmbH setzt man auf flache nur die technische Überlegenheit Hierarchien, Training on the Job bauen, modernisiert HUGO PE- der HUGO PETERSEN GmbH als und eine ausgeprägte Fehlerkul- TERSEN bestehende. „Wir haben entscheidenden Faktor, sondern tur. Axel Schulze selbst, eigentlich reherstellung und machte daraus permanent Aufträge“, sagt Axel auch die teils jahrzehntelangen im Ruhestand, arbeitet aus Über- ein eigenes Geschäft. Über 250 Schulze. Während die Konkurrenz Kundenbeziehungen, insbeson- zeugung weiter: „Ich habe meinen Anlagen entstanden bis zum 2. bei Krisen ein ständiges Auf und dere den tiefen Einblick in die jungen Kollegen versprochen, bei Weltkrieg weltweit. Nach der Zer- störung des Berliner Büros siedel- te das Unternehmen 1945 nach Ab erlebe, bleibe HUGO PETER- Prozesse und Anforderungen der der 120-Jahr-Feier dabei zu sein.“ SEN stabil. Der Grund: Moderni- Kunden. HUGO PETERSEN be- sierungsbedarf besteht immer, gleitet Kunden über den gesam- Wiesbaden um. Investitionsentscheidungen für 100-Millionen-EUR-Neuanlagen Modernisierung statt Neubau dauern hingegen Jahre. Die Heute erwirtschaftet die HUGO Einbindung in die CAC-Unterneh- PETERSEN GmbH mit annähernd mensgruppe mit 300 Mitarbeitern ten Lebenszyklus ihrer Anlagen, leistet kostenlose Beratung und schafft so Vertrauen. „Abwicklung ist Vertrieb“, lautet Axel Schulzes Credo. „Im Rahmen der Abwick- 70 Fachkräften einen stabilen schafft zusätzliche Flexibilität für lung verkaufen wir den nächsten zweistelligen Millionen-EUR-Jah- Großprojekte. resumsatz. Die drei Standbeine: Job.“ Die größte He rausforderung sieht Axel Schulze im Fach- 70% Schwefelsäureanlagen, 25% Vertrauen als Währung kräftemangel. Seine Diagnose: Gasreinigung, 5% Salzsäure. Doch Das Geschäftsmodell basiert auf Deutschland habe in den 1990er- das eigentliche Erfolgsgeheimnis langfristigen Kundenbeziehungen. Jahren begonnen, Technologie liegt in der Geschäftsstrategie. „Wir haben Kunden, für die wir seit zu verteufeln. „Wir sind ein Land, KONTAKTDATEN HUGO PETERSEN GmbH Rheingaustraße 190-196 65203 Wiesbaden Deutschland  +49 611 9627820 contact@hugo-petersen.de www.hugo-petersen.de www.WIRTSCHAFTSFORUM.de | 7

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Wenn jeder Hundertstel millimeter zählt Interview mit In jeder Küche verbergen sich kleine Wunder der Präzisionstechnik: perforierte Bleche in Mikrowellen, Siebe in Spülmaschinen oder Filter in Dunstabzugshauben. Was auf den ersten Blick selbstverständlich erscheint, erfordert eine Genauigkeit von Hundertstelmil- limetern. Das belgische Unternehmen Soenen Technology aus Roeselare hat sich genau darauf spezialisiert – und beliefert die Crème de la Crème der Weltindustrie. Luc De Sutter, Geschäftsführer der Soenen Technology nv. „Ich gebe immer diese Bei- spiele, weil jeder das zu Hause hat und nie wirklich gesehen hat, Schritt mach- was dahintersteckt“, erklärt Luc te jedoch sein Sohn De Sutter, Geschäftsführer von Hubert in den 1970er-Jahren: Soenen Technology. Das perfo- rierte Blech in der Mi krowellentür mag unscheinbar wirken, doch Er entschied sich gegen Stan- dardmaschinen und für hoch spe- zialisierte Sonderpressen. „Hier in Die TRL400-Querteilanlage verarbeitet extrem dünne Transformatorbleche mit hoher Ge- schwindigkeit und Präzision, ohne Beschädigung die Anforderungen sind enorm: der Umgebung gab es viel Wett- Die Genauigkeit muss höher als 0,02 mm sein. „Wenn man 0,03 mm Abweichung hat, sieht man bewerb bei Standardscheren und Biegemaschinen“, erklärt Luc De Sutter. „Die Entscheidung, Sonder- bereits eine Linie“, verdeutlicht er pressen zu machen, war der Wen- anlagen für die Lkw-Industrie. Be- sonders im Transformatorenbau hat sich Soenen einen Namen ge- macht. Die extrem dünnen Bleche – zwischen 0,2 und 0,3 mm dick in den Transformatoren wenig Energieverlust zu haben“, betont Luc De Sutter. Aktuell baut das Unternehmen Anlagen für weltbe- kannte Transformatorenhersteller. die Herausforderung. Diese Präzi- depunkt.“ Heute ist das Unterneh- – werden mit einem Schnittspalt Der dritte Geschäftsbereich sind sion erreichen die mechanischen Hochgeschwindigkeits-Perforier- pressen des Unternehmens bei men in drei hoch spezialisierten Bereichen tätig: Perforierpressen, Trafo-Querteilanlagen und Stanz- von nur einem Hundertstelmilli- meter bearbeitet. „Die Vorschub- genauigkeit ist entscheidend, um Stanzanlagen für Lkw-Hersteller. Die von Soenen entwickelten 3D- Stanzanlagen können flexibel Lö- bis zu 800 Hüben pro Minute, das sind zehn Hübe pro Sekunde. Drei Nischenmärkte, eine Philosophie Die Geschichte von Soenen Tech- nology beginnt 1924, als Romain Soenen mit der Herstellung hand- gefertigter Werkzeuge und kleiner Exzenterpressen startete. Den entscheidenden strategischen Perforiertes Blech mit Hundertstelmillimeter-Genauigkeit Spezialanlage zur VIN-Markierung: Soenen entwickelt bereits die 3. Generation seiner Maschinen zur dauerhaften Identifizierung von Lkw-Trägern 8 | www.WIRTSCHAFTSFORUM.de

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Hochpräzise Querteilanlagen schneiden Transformator- bleche mit minimalem Schnittspalt cher in Rahmenlängsträger stan- Qualität als DNA zen. „Wir sind dort fast die Was macht den Erfolg des Einzigen weltweit, die solche spe- Unternehmens aus? „Qualität“, ziellen Maschinen bauen“, sagt antwortet Luc De Sutter ohne Luc De Sutter. Die Präzision ist zu zögern. „Wir streben immer auch hier entscheidend, denn die Lkw-Bauer arbeiten just in time. „Die Träger werden gestanzt, lie- nach der höchsten Qualität. Un- können keine einfachen, leichten gen einen Tag auf Lager und ge- Maschinen bauen.“ Diese Philoso- hen dann in die Montage“, be- phie trägt das Unternehmen und schreibt Luc De Sutter den engen seine Produkte: Die Maschinen Zeitplan. „Das heißt, die Anlage haben eine Lebensdauer von darf nicht stillstehen. Wenn sie zwei Tage steht, steht auch die Assemblage der Lkw still. Das ist mindestens 30 Jahren. „Wir sind nicht immer die Billigsten, aber wir liefern Qualität“, betont der sere Maschinen sind schwer. Wir verpackt und verschifft. Soenen- Maschine ist ein Einzelprojekt und wird in Roeselare komplett aufgebaut, in Betrieb genommen und getestet, bevor der Kunde zur Vorabnahme kommt. Dann wird die Maschine demontiert, KONTAKTDATEN Soenen Technology nv. Wijnendalestraat 190 8800 Roeselare Belgien  +32 51 262728 info@soenen.com www.soenen.com Monteure bauen sie beim Kunden wieder auf, nehmen sie in Betrieb und schulen das Personal. „Das hat auch den Vorteil, dass wir einen kompletten Service bieten können“, erklärt Luc De Sutter. schinen zum Perforieren von La- texmatratzen oder eine spezielle Anlage für den Boeing Dreamliner, um Titanprofile zu schneiden und „Wir haben alle Zeichnungen aus mit Laser zu schweißen. Aktuell den letzten 30 bis 40 Jahren. So entwickelt das Unternehmen die inakzeptabel.“ Die Löcher müssen Geschäftsführer. „Das zeigt sich können wie Ersatzteile liefern, 3. Generation einer Maschine, um mit einer Toleranz von plus minus dann in einer langen Lebensdauer auch wenn die Maschine 40 Jah- die Fahrzeugidentifikationsnum- 0,4 mm gefertigt werden. „Wenn und darin, dass es keine Probleme re alt ist.“ ein Loch nur einen Millimeter ver- beim Kunden gibt.“ Mit rund 70 schoben ist, kann man es nicht Mitarbeitern und einem Umsatz Innovation als Antrieb mehr in der Montagelinie montie- von etwa 20 Millionen EUR deckt ren“, verdeutlicht der Geschäfts- Soenen die gesamte Wertschöp- führer die Anforderungen. Ent- fungskette ab: von der Angebots- sprechend haben Kunden (oder Kundenzulieferer) wie DAF, Volvo, MAN, IVECO, Daimler und die gro- ßen asiatischen Lkw-Bauer Dong- feng, FAW, Sinotruk, Ashok Ley- erstellung über Konstruktion und Berechnung bis zur Fertigung aller Maschinenkomponenten – vom Schweißen bis zur Feinbe- Seit Ende 2016 gehört Soenen zur Valtech-Gruppe, doch die Inno- vationskraft ist geblieben. In den letzten Jahren hat das Unterneh- men zahlreiche Patente in allen Bereichen angemeldet und bereits einige erhalten. „Wir entwickeln arbeitung. Auch die elektrischen auch Sondermaschinen“, berich- mer (FIN) in Lkw-Längsträger zu stanzen. Die globale Ausrichtung ist stark ausgeprägt: „Unsere Ma- schinen gehen fast ausschließlich in den Export“, sagt Luc De Sutter. Hauptmärkte sind Deutschland, die USA, Indien, Brasilien, Thailand und die Türkei. Die drei Nischen- märkte bieten dabei einen ent- scheidenden Vorteil: „Die Märkte wechseln sich immer ein biss- land, Tata, Daewoo und Hyundai Schaltschränke und die Software tet Luc De Sutter. So entstanden chen ab“, erklärt Luc De Sutter. auf Soenen-Technologie gesetzt. werden inhouse entwickelt. Jede beispielsweise 14 Sonderma- „Dieses Jahr laufen die Stanzanla- In Soenen-Stanzanlagen entstehen Lkw-Träger mit flexibel positio- nierbaren Löchern für die kundenindividuelle Montage Die Längsteilanlage SL1000 verarbeitet Coils mit Transformatoren- blech mit höchster Genauigkeit gen für Lkw-Rahmen sehr gut, der Perforierpressen-Bereich ist etwa ruhiger, aber im Trafo-Bereich geht es jetzt hoch. Das ist der Vorteil, dass wir in verschiedenen Bereichen tätig sind.“ Soenen stellt auf der Cwieme in Berlin und der EuroBlech in Hannover aus. www.WIRTSCHAFTSFORUM.de | 9

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Glasfaser für die Zukunft KONTAKTDATEN htp GmbH Mailänder Straße 2 30539 Hannover Deutschland  +49 511 6000-0 info@htp.net www.htp.net Interview mit Thomas Heitmann, Geschäftsführer der htp GmbH Die Zentrale der htp GmbH in Hannover – von hier aus treibt das Unternehmen den Glas- faserausbau in Niedersachsen konsequent voran Im Zuge der Digitalisierung ist eine stabile und zukunftsfähige Infrastruktur wichtiger denn je. In Niedersachsen sorgt die htp GmbH seit Jahrzehnten für leistungsfähige Netze – und hat mit dem Glasfaserausbau Maßstäbe gesetzt. Als regional verwurzeltes Telekommunikationsunternehmen verbindet htp technische Expertise mit dem Anspruch, den digitalen Wandel aktiv mitzugestalten – für Privat- und Geschäftskunden gleichermaßen. Wirtschaftsforum: Herr Heitmann, stand das Kürzel für ‘Hannovers vatkunden – umsatzseitig ist das betreiben. Dazu gehören Strom- wie ist die htp GmbH entstanden? Thomas Heitmann: Die Gründung geht zurück auf das Jahr 1996 – eine Zeit, als der Telekommuni- kationsmarkt gerade liberalisiert Telefon Partner’. Mittlerweile hat sich unser Versorgungsgebiet über Hannover hinaus auf Regi- onen wie Hildesheim, Peine, den Heidekreis, Braunschweig oder den Landkreis Wolfenbüttel er- wurde. Damals schlossen sich weitert. nahezu ausgeglichen. In den letz- versorgung, Kühlung und Sicher- ten sechs Jahren haben wir rund heitskonzepte – alles aus einer 210 Millionen EUR in den Glasfa- Hand. Unser Produktportfolio um- serausbau investiert – ein klares Bekenntnis zur Zukunftsfähigkeit unserer Netze. Dank unseres En- gagements hat sich die gesamte Region Hannover-Hildesheim- Braunschweig zu einem der am besten erschlossenen Glasfaser- fasst darüber hinaus klassische Telefondienste, Security-Lösun- gen sowie Mobilfunk – Letzteres über Partnerlösungen. Im Grunde decken wir die gesamte Bandbrei- te ab, die auch große nationale Anbieter bieten – nur eben regi- vier hannoversche Institutionen zusammen: die Stadtwerke, die Verkehrsbetriebe ÜSTRA, die Stadtsparkasse Hannover und die Landeshauptstadt selbst. Alle hat- Wirtschaftsforum: Welche Rolle spielt htp heute im Telekommuni- kationsmarkt? gebiete Deutschlands entwickelt. onal fokussiert und mit deutlich kürzeren Entscheidungswegen. ten eigene Glasfasernetze, die zu- Thomas Heitmann: Mit über 260 Wirtschaftsforum: Welche Servi- nächst für interne Zwecke genutzt Mitarbeitenden und rund 135.000 ces bietet htp neben dem Glasfa- Wirtschaftsforum: Wie steht es wurden. Doch schnell wurde klar: Diese Infrastruktur kann und soll auch für Dritte nutzbar gemacht Kunden sind wir in unserer Region eine feste Größe. Besonders stolz sind wir auf unsere duale Markt- werden. Daraus entstand zu- präsenz: Wir bedienen sowohl nächst die HTN, später umfirmiert zur htp GmbH – ursprünglich etwa 10.000 Geschäftskunden als auch eine breite Basis an Pri- serausbau? um die Zukunftstechnologien – etwa KI? Thomas Heitmann: Neben dem Breitbandausbau haben wir ei- gene Rechenzentren, die wir als Thomas Heitmann: Künstliche Intelligenz spielt für uns auf Infrastruktur-Dienstleister selbst mehreren Ebenen eine Rolle. 10 | www.WIRTSCHAFTSFORUM.de

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8 4 1 1 2 9 3 1 3 _ k c o t S e b o d A © Beim Glasfaserausbau ist Tiefgang gefragt: htp investiert seit Jahren in eine leistungsstarke Infrastruktur Glasfaser als Rückgrat der Digitalisierung: Leistungsstarke Netze für die Städte von morgen Einerseits ermöglichen unsere ist nachweislich deutlich geringer ist schade – denn wir könnten moderne Arbeitsplätze, Weiterbil- Netze überhaupt erst die Nut- als der von herkömmlichen Kup- viel mehr Menschen erreichen. dung und eine offene Kommuni- zung solcher Technologien in fernetzen. Auch wenn Nachhal- Die Netzstabilität ist ein echtes kationskultur, die Eigenverantwor- der Region – andererseits setzen tigkeit anfangs nicht der primäre wir KI auch selbst ein, etwa zur Treiber für den flächendeckenden Prozessautomatisierung. Das ist Ausbau war, ist sie inzwischen ein Argument, gerade für Homeoffice, Telemedizin oder Bildung. Hier wünsche ich mir mehr Aufklärung tung fördert. Wirtschaftsforum: Welche Ziele für mittelständische Unterneh- zentraler Aspekt in unserer stra- – auch durch Politik und Medien. verfolgen Sie langfristig? men essenziell, um langfristig tegischen Ausrichtung. Glasfaser Eine Straße voller ungenutzter wettbewerbsfähig zu bleiben. verbraucht deutlich weniger Ener- Glasfasern bringt die Digitalisie- Thomas Heitmann: Wir sind wirt- Gleichzeitig darf man nicht ver- gie, bietet gleichzeitig eine höhere rung jedenfalls nicht voran. schaftlich solide aufgestellt und gessen: KI ist ein riesiger Ener- giefresser. Umso wichtiger ist es, dass wir mit energieeffizienter Leistungsfähigkeit und Stabilität – ein klarer Vorteil, insbesondere vor dem Hintergrund zunehmen- Wirtschaftsforum: Wie gewin- Kundennähe erhalten, weiter in nen Sie in einem zunehmend Infrastruktur investieren und die haben eine klare Strategie: Unsere Infrastruktur – und dazu gehören der Umweltanforderungen und umkämpften Arbeitsmarkt neue Digitalisierung aktiv mitgestalten. energiepolitischer Herausforde- Fachkräfte? rungen. Ich bin überzeugt: Der Markt wird sich konsolidieren, viele kleinere Glasfasernetze definitiv – einen Beitrag zur Digitalisierung leisten, ohne dabei unsere ökologische Verantwortung aus dem Blick zu verlieren. Wirtschaftsforum: Welche Rolle Wirtschaftsforum: Und wie steht es mit der Akzeptanz in der Bevöl- kerung? Thomas Heitmann: Wir setzen Anbieter werden es schwer ha- auf gezielte Ausbildung, flexible ben. htp hingegen wird sich als Arbeitsmodelle und eine starke starker, verlässlicher Partner be- Unternehmenskultur. Gerade durch unsere regionale Veranke- rung und den Sinn, den unsere haupten – mit innovativen Lösun- gen und regionalem Fokus. spielt Energieeffizienz beim Glas- Thomas Heitmann: Tatsächlich faserausbau? sehen wir, dass nur etwa die Hälf- Arbeit stiftet – nämlich Digita- Thomas Heitmann: Der ökologi- beauftragen könnten, unsere sche Fußabdruck von Glasfaser Angebote auch aktiv nutzt. Das te der Haushalte, die Glasfaser lisierung für die Menschen vor Ort – sind wir für viele Bewerber attraktiv. Zudem investieren wir in www.WIRTSCHAFTSFORUM.de | 11

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Teilhaben und gemeinsam verändern Interview mit Bürgerwindparks haben frischen Wind in die Energieversorgung gebracht Stephan Frense, Geschäftsführer der ARGE NETZ GmbH & Co. KG r e h c s i f y r o t S © Deutschland will bis 2045 klimaneutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen, ist der Ausbau der erneuerbaren Energien entscheidend. In Schleswig-Holstein engagiert sich die ARGE NETZ GmbH & Co. KG aus Husum seit Langem für die Nutzung von grüner Energie. Sie setzt nicht nur auf die Kraft von Sonne und Wind, sondern in Form von Bürgerwindparks auch auf die Kraft der Gemeinschaft. Mit Erfolg: Für die ARGE NETZ ist der Wandel hin zu grüner Energie längst Realität. Wirtschaftsforum: Herr Frense, schnell, dass andere Windparks Stephan Frense: Ja. Um sich Ge- Wirtschaftsforum: Sie kamen die ARGE NETZ ist eine in Nord- ähnliche Interessen und Sorgen hör zu verschaffen, wurde 2015 2019 zur ARGE NETZ. Welche deutschland führende mittelstän- hatten. Die Energieversorgung in Berlin ein Büro eingerichtet – Aufgaben warteten zu der Zeit dische Unternehmensgruppe im lag bis dato in der Verantwortung heute haben hier fünf Mitarbeiter auf Sie? Bereich der erneuerbaren Energi- großer Konzerne; jetzt traten erst- das Ohr direkt am Puls der Politik. en. Wie sahen die wichtigsten Ent- mals Bürger und Mittelständler Ein weiterer wichtiger Schritt war Stephan Frense: Es war die Zeit, wicklungsschritte bis heute aus? auf die Bühne, um sich aktiv zu die Schaffung eines virtuellen als der Ausbau der Erneuerbaren beteiligen. Die Idee fand immer Kraftwerks 2014. Damals hat man stockte und unter anderem Senvi- Stephan Frense: Die Geschichte größeren Anklang, immer mehr 150 Bürgerwindparks zusam- on in die Insolvenz geriet; vor die- der ARGE NETZ begann 2009 mit Bürgerwindparks kamen dazu, mengeschaltet, um eine bessere sem Hintergrund wurde Wind- und dem Zusammenschluss einiger sodass 2011 ein Geschäftsführer Übersicht zu bekommen, um die Solarparkbetreibern plötzlich die Bürgerwindparkbetreiber und war eingestellt wurde, um die Interes- eigenen Megawatts bündeln zu Bedeutung guter Versicherungen damals ein Novum in Schleswig- sen noch gezielter in Politik und können, heute sind es dreimal so bewusst. Deswegen wurde 2019 Holstein. Das ursprüngliche Ziel Verbänden platzieren zu können. viele. 2015 wurde aus der ARGE die ARGE KURANZ als eine auf war, eine Alternative zur bestehen- heraus ein Direktvermarkter, die den Mittelstand spezialisierte den Netzstruktur zu schaffen. Mit Wirtschaftsforum: Setzte sich ANE energy, gegründet, die seit Versicherungstochter gegründet. dem Zusammenschluss zur Ar- diese dynamische Entwicklung 2017 als eigenständige Gesell- Gleichzeitig kristallisierte sich im- beitsgemeinschaft NETZ bündel- fort? ten sie Kräfte und merkten dabei 12 | www.WIRTSCHAFTSFORUM.de schaft erfolgreich agiert. mer stärker ein ganzheitlicher An- spruch heraus; ARGE NETZ wollte

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Stephan Frense ist der direkte Austausch wichtig; hier beim parlamentarischen Neujahrs- empfang der Erneuerbaren in Kiel 2025 Auf Augenhöhe mit den Entscheidern – Stephan Frense auf dem Podium des Polit-Talks der ARGE NETZ r e h c s i f y r o t S © r e h c s i f y r o t S © aus dem Mittelstand heraus die tergesellschaften wie die ARGE gesamte Wertschöpfungsket- KURANZ, ARGE PROJEKT, die te abdecken, nicht nur grünen beiden Batteriespeichergesell- Strom erzeugen und vermarkten, schaften sowie die ANE energy. sondern diesen auch speichern. Daneben gibt es das Berliner Büro, Mit der ARGE PROJEKT entstand in dem Politikwissenschaftler und deshalb 2022 eine Projektgesell- Betriebswirte die Interessen mit- schaft, in der sich Ingenieure und telständischer Energieerzeuger Techniker mit der Projektierung in der Politik und den Verbänden Batteriespeicher-Container – essenziell, um eine ganzheitliche Energietransformation vo ranzubringen von Batteriespeichern beschäf- vertreten und zum Beispiel dafür Stephan Frense: Eine der wich- tigten. Zwei Jahre später wurde kämpfen, dass nicht zu viele Gas- tigsten Erkenntnisse unserer Ar- die erste Batteriespeichergesell- kraftwerke entstehen, sondern er- beit ist, dass man Menschen mit schaft gegründet, ein weiteres neuerbare Energien und Speicher- Teilhabe begeistern kann. Men- Jahr später eine zweite. Eine lösungen ausgebaut werden. Wir schen einzubinden, sie teilhaben dritte wird folgen. Es sind die ein- beschäftigen zurzeit 21 Mitarbei- zu lassen, kann auch an anderer zigen Bürger-Batteriespeicherge- ter und arbeiten mit Joint Teams Stelle in der Gesellschaft viel sellschaften in Deutschland! Die und Kooperationspartnern zusam- verändern und bewegen. Hier in ARGE ist damit neue Wege gegan- men; durch die Windparks und So- Schleswig-Holstein ist die Akzep- Batteriespeicher – grüne Energie, die Netze stabiler macht gen; mit wenig Geld können sich larparks können wir für bestimm- tanz deshalb so groß, weil viele und uns und den erneuerbaren Bürger an Windparks und Bat- te Themen und für eine begrenzte Menschen sich aktiv beteiligen, Energien vertrauen, motivieren teriespeicheranlagen beteiligen Zeit spezialisierte Teams zusam- weil es ihre Anlagen sind. mich jeden Tag aufs Neue, diese und die Energiewende nachhaltig menstellen. Inzwischen bündeln Aufgabe gemeinsam mit einem voranbringen. wir mit 470 Gesellschaften über Wirtschaftsforum: Welche Ideen hervorragenden Team anzugehen. 5000 MW, also Bürgerwindparks, verfolgen Sie in Zukunft? Wirtschaftsforum: Im Laufe der Bürgersolarparks, Biogasanla- Jahre sind in der ARGE NETZ genbetreibergesellschaften, mit Stephan Frense: Wir werden die Gruppe einige Gesellschaften 19.800 Kommanditisten. Wir Ursprungsidee von 2009, dass entstanden, die ihren Fokus auf produzieren heute mehr als die aus dem Mittelstand heraus aktiv erneuerbare Energien legen. Wie Hälfte der gesamten Windenergie Energiewirtschaft betrieben wird, sieht die Struktur genau aus? in Schleswig-Holstein. weiter nach vorn bringen und Stephan Frense: Der Hauptsitz Wirtschaftsforum: Die Zahlen deutschlands führender System- der ARGE NETZ befindet sich in sind eindeutig. Was sind die Grün- integrator für erneuerbare Ener- Husum und firmiert als Holding; de für diese Erfolgsgeschichte? gien zu werden. Die Menschen, unter ihrem Dach operieren Toch- die in die Bürgerparks investieren daran arbeiten, bis 2035 Nord- KONTAKTDATEN ARGE NETZ GmbH & Co. KG Otto-Hahn-Straße 12-16 25813 Husum Deutschland  +49 4841 9084940 info@arge-netz.de www.arge-netz.de 6 5 4 6 1 5 3 2 _ k c o t S e b o d A © www.WIRTSCHAFTSFORUM.de | 13

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Handeln – nicht erst, wenn‘s brennt! Ihr Angebot reicht von Entrauchungslösungen über Brandmeldeanlagen bis zur Betreu- ung von Bestandsgebäuden: Die Schlentzek & Kühn GmbH aus Berlin ist seit fast drei Jahrzehnten ein spezialisierter Anbieter im vorbeugenden Brandschutz. Im Gespräch mit Wirtschaftsforum berichten Geschäftsführer Christian Kühn und Prokurist Marius Schanz, welche Ansprüche diese komplexe Branche stellt und warum Brandschutz trotz aller Krisen ein stabiles Geschäftsfeld bleibt. Lichtkuppeln bringen nicht nur Licht, sondern dienen auch der Entrauchung Nach der Sanierung: Die Entrauchung wurde nach dem neuesten Stand der Technik modernisiert Marius Schanz: Ich bin 2012 als ich auch in die Geschäftsleitung Techniker eingestiegen. Über Projektleitung und Vertrieb habe ich viele Bereiche im Unterneh- men durchlaufen und bin 2024 Prokurist geworden. Bald werde eintreten. Das Unternehmen lebt davon, dass Wissen aufgebaut und weitergegeben wird. Viel Er- fahrung entsteht im Objekt, nicht im Lehrbuch. Alte Brandschutzvorrichtungen sind oft sanierungsbedürftig Wirtschaftsforum: Herr Kühn, Herr Schanz, die Firma Schlent- zek & Kühn gibt es seit 1995. Wie gearbeitet, das schon Mitte der 1980er-Jahre in diesem Bereich aktiv war. Aus dieser Erfahrung kam es zur Gründung? heraus entstand die Idee, gemein- sam mit Herstellern eigene Lö- Christian Kühn: Die 1990er-Jahre sungen für sehr unterschiedliche waren eine spannende Zeit. Der anlagentechnische Brandschutz steckte noch in den Kinderschu- hen, vieles war freiwillig, wenig Anforderungen und Gebäudear- ten zu entwickeln. Das war echte Pionierarbeit. war standardisiert. Mein Partner Wirtschaftsforum: Herr Schanz, Frank Schlentzek und ich hatten wie kamen Sie dazu? zuvor in einem Unternehmen Interview mit Christian Kühn (li.), Geschäftsführer und Marius Schanz, Prokurist der Schlentzek & Kühn GmbH 14 | www.WIRTSCHAFTSFORUM.de

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be-, Wohnungs- und Industriebau bis hin zu Sonderbauten wie Schulungsstätten, Einkaufszen- tren oder Stadien. Früher waren wir stärker im Neubau tätig, heute gibt es viel Nachfrage bei Bestandsgebäuden. Das ist oft aufwendig, vor allem, wenn keine Dokumentation vorhanden ist. Wirtschaftsforum: Nachhaltigkeit ist für alle ein Thema. Welche Rol- le spielt sie bei Ihnen? Bei der Sprachalarmanlage wird die Sprach- verständlichkeit gemessen etwa die Juniorfachkraft für an- lagentechnischen Brandschutz (IHK). Unsere Azubis durchlaufen diese Programme parallel zur Ausbildung. Wirtschaftsforum: Wohin entwi- ckelt sich Ihr Unternehmen in den kommenden Jahren? Marius Schanz: Die Themen werden integrativer, die Gebäude komplexer, die Anforderungen Rauchansaugsystem Wirtschaftsforum: Sie sprachen die Besonderheiten an. Was macht Ihren Markt so anspruchs- Christian Kühn: Eine große. Datenschutzanforderungen und und KI bringen neue Chancen, Moderne elektronische Systeme strikte Normen. Wir nutzen des- sowohl technisch als auch für plex. Es gibt Sicherheitsbarrieren, dynamischer. Digitalisierung voll? ersetzen in manchen Fällen bau- halb spezialisierte Cloud-Anbieter Mitarbeitende, die künftig digitale Christian Kühn: Im Brandschutz ist kaum ein Projekt wie das liche Maßnahmen und sparen damit CO2-intensiven Beton. Zudem ist unsere Anlagentech- und nicht etwa Standardlösungen Assistenten an ihrer Seite haben. wie Microsoft. Die Möglichkeiten Gleichzeitig steigt das Nutzungs- wachsen enorm, und auch KI wird spektrum von Gebäuden. Das andere. Ein Flughafen stellt nik sehr langlebig und kann am künftig eine Rolle spielen, in Form macht den Markt spannender, andere Anforderungen als eine Ende überarbeitet und wieder in intelligenter Algorithmen, nicht als aber auch herausfordernder. den Kreislauf gebracht werden. Europäische Vorgaben verlan- gen künftig von jedem Produkt einen Nachhaltigkeitsnachweis. Wir haben bereits unseren CO2- Fußabdruck ermitteln lassen und optimieren laufend Prozesse und Materialien. Spielerei. Christian Kühn: Unsere Aufgabe Wirtschaftsforum: Wie begegnen wird sein, Technologien sinnvoll Sie dem Fachkräftemangel? einzusetzen, Risiken zu erklären und Lösungen zu schaffen, die Christian Kühn: Den gibt es bei zwischen minimalem Standard uns schon seit den 1990er-Jahren – weil es unseren Beruf schlicht nicht gibt. Wir stellen Menschen und Hochtechnologie funktionie- ren. Sicherheit wird politisch und gesellschaftlich immer wichtiger. Wirtschaftsforum: Und die Digita- mit technischen Grundlagen Das eröffnet uns eine stabile und lisierung? ein, schulen sie und entwickeln zugleich sehr innovative Zukunft. Marius Schanz: Smart Home ist simpel, Smart Building hochkom- sie weiter. Gemeinsam mit Her- stellern und der IHK haben wir Zusatzqualifikationen geschaffen, Mülldeponie oder eine Schule. Die Sensorik muss mit Temperatur, Staub, chemischen Belastungen oder klimatischen Unterschieden zurechtkommen. Produkte gibt es zwar viele, aber die Kunst liegt in ihrer Kombination und der Bewer- tung der Risiken. Wir schaffen in- dividuelle Lösungen, die auch von Prüfsachverständigen bewertet werden. Brandschutz ist ein stabi- les Segment, denn er wird immer gebraucht. Wirtschaftsforum: Wer sind Ihre Kunden? Marius Schanz: Hauptsächlich Betreiber von Gewerbe- und Industriegebäuden sowie öffent- liche Auftraggeber. Vieles läuft über Vertrauen und Weiteremp- fehlung, aber auch über Messen und digitale Kanäle. Unsere Ein- satzgebiete reichen vom Gewer- Mitarbeiter von Schlentzek & Kühn bei der Projektierung einer Brandmeldeanlage KONTAKTDATEN Schlentzek & Kühn GmbH Waltersdorfer Straße 105 12526 Berlin Deutschland  +49 30 4436230 briefkasten@sicherheit.sk www.sicherheitdirekt.de www.WIRTSCHAFTSFORUM.de | 15

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„Wir schützen, was unseren Kunden wichtig ist.“ In der sich rasch verändernden Sicherheitsbranche ist die EITNER SECURITY GmbH ein innovativer Vorreiter, der sich den Herausforderungen des Personalmangels mit technolo- gischen Lösungen stellt. Geschäftsführer Tarik Yilmaz erläutert im Interview, wie mobile Videotürme und digitale Technologien die Effizienz steigern und gleichzeitig den Schutz von Personen und Werten gewährleisten. Zudem gibt er Einblicke in die strategische Aus- richtung des Unternehmens und dessen Hauptdienstleistungen. Interview mit Tarik Yilmaz, Geschäftsführer der EITNER SECURITY GmbH Wirtschaftsforum: Wie wird die Technologie in der Sicherheits- branche insgesamt eingesetzt, um mit dem Fachkräftemangel umzugehen? Tarik Yilmaz: Technologie spielt eine entscheidende Rolle, um den Mangel an qualifiziertem Personal zu kompensieren. Digitale Lösun- gen wie unsere Checklisten und GPS-Überwachung helfen uns, die Effizienz unserer Mitarbeiter zu steigern. Zudem setzen wir auf Systeme wie den ‘Totmannschal- ter’, um die Sicherheit unserer Mitarbeiter zu gewährleisten, ins- besondere wenn sie nachts allein arbeiten. Wirtschaftsforum: Wie hat sich Wirtschaftsforum: Herr Yilmaz, wie hat sich die Sicherheitsbran- che in den letzten Jahren verän- dert? Tarik Yilmaz: Die Sicherheitsbran- che steht vor großen Herausfor- derungen, insbesondere durch den Personalmangel. Immer mehr Unternehmen suchen nach effizienten Lösungen, die nicht nur kostengünstig sind, sondern auch technologisch fortschritt- lich. Unsere mobilen Videotürme sind ein Beispiel dafür, wie wir auf diese Veränderungen reagieren. Sie bieten eine moderne, flexible Alternative zu herkömmlichen Sicherheitsdiensten. Wirtschaftsforum: Können Sie diese mobilen Videotürme näher beschreiben? Mobile Videotürme bieten flexible, autarke Überwachungslösungen, die Sicherheit und Schutz rund um die Uhr gewährleisten nen sowohl stromgebunden als auch unabhängig vom Stromnetz Vergleich zu traditionellen Sicher- heitslösungen? betrieben werden, was sie ideal für temporäre Einsätze macht, wie auf Baustellen oder bei Ver- anstaltungen. Die Produktion der Videotürme erfolgt inhouse, was uns ermöglicht, die gesamte Herstellungskette zu kontrollieren und sicherzustellen, dass jedes Tarik Yilmaz: Aktuell verfügen wir über mehr als 60 dieser Videotür- me – mit steigender Tendenz. Die Nachfrage nach diesen innovati- EITNER SECURITY seit seiner ven Lösungen wächst, da immer mehr Kunden die Vorteile der Technologie erkennen. Sie sind Gründung entwickelt? Tarik Yilmaz: EITNER SECURITY Tarik Yilmaz: Es sind strom- System unseren hohen Qualitäts- kosteneffizient und effektiv, da wurde 2004 von Janek Eitner ge- gebundene oder autarke Über- standards entspricht. Wir verwen- sie weniger Personal benötigen, gründet. Ursprünglich war es ein wachungssysteme, die schnell den hochwertige Komponenten, und sie können rund um die Uhr Einmannbetrieb, der im Laufe der auf- beziehungsweise umgestellt die wir sorgfältig auswählen, um eingesetzt werden, ohne dass ein Jahre gewachsen ist und heute werden können. Sie sind mit KI- die Zuverlässigkeit und Langlebig- Wachmann vor Ort sein muss. über 180 Mitarbeiter beschäftigt. Technologie ausgestattet, die ver- dächtige Bewegungen in Echtzeit erkennt und sofort an unsere Leit- stelle meldet. Diese Türme kön- keit der Türme zu gewährleisten. Trotzdem ermöglichen sie eine Wir haben uns von der reinen Si- Wirtschaftsforum: Welche Vor- teile bieten die Videotürme im vorfälle, was bei traditionellen Lösungen oft nicht der Fall ist. novativen Lösungen wie unseren mobilen Videotürmen entwickelt, schnelle Reaktion auf Sicherheits- cherheitsdienstleistung hin zu in- 16 | www.WIRTSCHAFTSFORUM.de

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Lage, schnell auf die Bedürfnisse unserer Kunden zu reagieren und ihnen maßgeschneiderte Lösun- gen anzubieten. Unsere mobilen Videotürme sind ein Parade- beispiel für unser Engagement, die Sicherheitstechnik ständig weiterzuentwickeln und den An- forderungen des Marktes gerecht zu werden. Wirtschaftsforum: Wie beein- flusst Ihr Hintergrund in der KONTAKTDATEN EITNER SECURITY GmbH Mädewalder Weg 30 12621 Berlin Deutschland  +49 30 81704665 kontakt@eitner-security.de www.eitner-security.de Gebäudereinigung die zukünftige nen wir, unsere Dienstleistungen strategische Ausrichtung von EIT- weiter auszubauen und EITNER Die Leitstelle von EITNER SECURITY: Das Herzstück des Unternehmens für schnelle Reaktionen und effektive Überwachung rund um die Uhr die eine moderne Alternative zu klassischen Sicherheitslösungen bieten. Zutrittskontrollen, Pförtner- und Empfangsdienste, Brandschutz- wache sowie Alarmaufschaltung. NER SECURITY? SECURITY als Multidienstleister zu positionieren. Das bedeutet, Tarik Yilmaz: Mein Hintergrund dass wir neben unseren Sicher- Das Herzstück unserer Dienstleis- hat einen signifikanten Einfluss Wirtschaftsforum: Was sind die tungen ist unsere Leitstelle. Hauptdienstleistungen, die EIT- NER SECURITY anbietet? Wirtschaftsforum: Was macht darauf, denn durch meine lang- jährige Erfahrung in dieser Bran- che habe ich nicht nur wertvolle heitslösungen auch Dienstleistun- gen im Bereich Gebäudereinigung anbieten möchten. Diese Integra- tion ermöglicht es uns, unseren EITNER SECURITY einzigartig in Kenntnisse über Facility Manage- Kunden einen umfassenden Tarik Yilmaz: Wir bieten ein brei- diesem sich verändernden Markt? ment und Kundenbedürfnisse Service aus einer Hand zu bieten. tes Spektrum an Sicherheitslö- sungen an, darunter Objektschutz, Eventschutz, Baustellenbewa- chung, Revier- und Streifendienst, Tarik Yilmaz: Unsere Hauptstärke liegt in unserer Flexibilität und erworben, sondern auch ein tiefes Verständnis für die Sicherheits- anforderungen in verschiedenen Auf diese Weise können wir uns von der Konkurrenz abheben und unseren Kunden einen echten Innovationskraft. Wir sind in der Umgebungen. Für die Zukunft pla- Mehrwert bieten. Besuchen Sie unsere Themenwelten auf: www.WIRTSCHAFTSFORUM.de www.WIRTSCHAFTSFORUM.de | 17

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Global lehren, lokal entwickeln Interview mit Mit dem gravierenden Fachkräftemangel einerseits und der Notwendigkeit, praktische Fähigkeiten effizient zu vermitteln andererseits steht die Ausbildung im Medizinbereich vor enormen Herausforderungen. Die Lecturio GmbH mit Sitz in Leipzig hat darauf eine Antwort gefunden, die von Universitäten weltweit geschätzt wird. Mit über 12.000 Lehr- videos, KI-Unterstützung und evidenzbasierten Lernmethoden bedient das Unternehmen heute Institutionen von den USA bis Afrika. Stefan Wisbauer, Geschäftsführer der Lecturio GmbH Wirtschaftsforum: Herr Wisbauer, Wirtschaftsforum: Was führte angehende Ärzte und Pflegekräfte Themen, erst danach Text und Lecturio wurde 2008 gegründet. zur Fokussierung auf den Medi- richten. Die meisten davon haben Fragen. Unsere Mitbewerber ha- Welche Entwicklungsschritte wa- zinbereich und zur Internationali- wir hier in Leipzig produziert. Die ren aus heutiger Sicht entschei- sierung? dend für den Erfolg? Dozenten wurden von Los Ange- les hierher geflogen, um im Studio Stefan Wisbauer: Die entschei- aufzuzeichnen. dende Weichenstellung kam Stefan Wisbauer: Die Gründer hatten die Vision, eine große Plattform für digitale Hochschul- 2016. Medizin bot sich an, weil sie Wirtschaftsforum: Was unter- sondern auch im Design der Lie- als Wissenschaft global überall scheidet Lecturio von anderen ben den Fokus auf dem Text; nur hin und wieder gibt es ein Video als ‘Beilage’ dazu. Wir sind sehr datenorientiert und evidenzba- siert und das nicht nur inhaltlich, fermethoden. Die Lernforschung zeigt, dass Videos helfen, sich Sachen besser zu merken. Das ist ein wichtiges Verkaufsargument an Universitäten. Wir wurden von bildung zu schaffen, ähnlich wie gleich ist. Anatomie ist Anatomie, Anbietern? Coursera heute. Aus Deutschland Physiologie ist Physiologie. Wir heraus gestaltete sich das jedoch richteten uns auf den amerikani- Stefan Wisbauer: Wir haben uns schwierig. Die Digitalisierungs- schen Markt aus und produzier- bewusst differenziert. Die tradi- bereitschaft war nicht die größte ten mit Dozenten der Universitä- tionellen Wettbewerber waren Time und Statista als Top 25 Glo- und als Microsoft das Projekt ten Harvard, Yale, Hopkins und hauptsächlich auf Examensvor- bal EdTech gerankt – die Num- sponsern wollte, hieß es: „Wenn das Microsoft-Logo in der Ecke steht, ist die Lehre nicht mehr frei.“ Wir mussten einen Ansatz finden, der Sinn macht. Das war dann die Examensvorbereitung für Juristen, unser erstes B2C- Produkt. Später kamen Medizin und Steuerrecht dazu. Als ich 2013 ins Unternehmen kam, bauten wir ein institutionelles Geschäft auf. Heute sind wir zu 85% institutionell aufgestellt: ein großer Vorteil in Zeiten von KI und veränderten Online-Suchvolumi- na. Stanford den umfassendsten Videopool für die Medizinaus- bildung. Inzwischen haben wir über 12.000 Videos, die sich an bereitung in Form von Multiple- mer 1 in unserem Segment. Choice-Fragen fokussiert. Wir sagten: Wir machen Video first – hochwertige Videos zu allen Wirtschaftsforum: Wie ist Lectu- rio heute international aufgestellt? Stefan Wisbauer, Geschäftsführer von Lecturio, setzt auf Video-first und KI-gestütztes Lernen Das digitale Lernangebot von Lecturio: Mehr als 12.000 medizini- sche Lehrvideos unterstützen Studierende und Fachkräfte weltweit 18 | www.WIRTSCHAFTSFORUM.de

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Stefan Wisbauer: Leipzig ist un- klar darlegt, deutlich effektiver Markt. Wir haben unser Angebot ser Headquarter, unsere Entwick- ler sitzen in Bulgarien. Das größte Team außerhalb von Leipzig ist in adressieren. bereits ausgebaut: Wir haben bei den Ärzten angefangen, dann die Wirtschaftsforum: Welche Rolle Pfleger dazugenommen. Kürz- den USA hauptsächlich für Sales spielt künstliche Intelligenz in Ih- lich haben wir uns erweitert: Mit und Partner Success Manage- rer Strategie? ment tätig. Darüber hinaus haben SimTutor können wir Medical Assisting bedienen. Wir haben wir Mitarbeiter in Südamerika, im Stefan Wisbauer: KI ist heute also die Pyramide nach unten Nahen Osten, in Asien und auch extrem relevant. Für uns ist sie ergänzt. Die Akquisition des New in Afrika. Insgesamt sind wir rund vor allem ein substanzieller Teil England Journal of Medicine 175 Mitarbeiter. der Erfolgsgeschichte. Es geht hat uns nach oben in Richtung nicht nur um Content-Erstellung, Residency-Programme gepusht, Wirtschaftsforum: Sie erwähn- sondern um die Fähigkeiten des also in die Spezialisierungsphase ten die Low- and Middle-Income Systems. Jeder Lernende hat im Krankenhaus. Damit haben Countries – welche Rolle spielen quasi einen KI-Assistenten, einen wir unseren Zielmarkt deutlich KONTAKTDATEN Lecturio GmbH Käthe-Kollwitz-Straße 1 04109 Leipzig Deutschland  +49 341 35569974 info@lecturio.de www.lecturio.de diese Märkte für Lecturio? ‘so kratischen Tutor’. Wir unter- vergrößert. Das kann noch wei- Zertifikate. Die Ausweitung in die stützen die Workflow-Prozesse tergehen – Continuous Medical Unterstützung der klinischen Pra- Stefan Wisbauer: Diese Länder der Fakultätsmitglieder mit KI Education, akademisch validierte xis ist ein weiterer Schritt. sind sehr interessant für uns. Sie haben eine junge Bevölkerung mit Entscheidungsträgern, die digi- sehr effektiv. Dazu haben wir star- ke Analytik und Lernalgorithmen. Wenn Sie sich etwas langfristig talisierungsoffen sind. Wir haben merken wollen, müssen Sie es kommerzielle Kunden, aber auch mehrfach in größer werdenden In- Projekte mit der GIZ, dem Global tervallen anschauen. Das System Fund oder der Yale University. Ein Beispiel ist unser Ukraine-Projekt mit der DEG, der Deutschen Entwicklungsgesellschaft. Dort führen wir ein Projekt zum Thema Disaster Medicine durch. In Afrika gibt es einen massiven Mangel erinnert die Studierenden automa- tisch daran. Wirtschaftsforum: Was ist Ihre Vision für die Zukunft von Lectu- rio? an Ausbildungskapazität. Mit Stefan Wisbauer: Es gibt noch digitalen Methoden können wir viel Penetrationspotenzial, selbst die globalen Mängel, die die WHO in den USA, unserem größten In eigenen Studios produziert Lecturio hochwertige Lehrvideos – oft mit renommierten internationalen Dozenten Wissenschaftlich fundierte Video-Lektionen mit internationalen Spitzendozenten Interaktive Lernplattform mit KI-gestütztem Tutor www.WIRTSCHAFTSFORUM.de | 19

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Puffreis als Snack der Zu kunft: Natürlich, nachhaltig Vom gesunden Snack bis zur Schokowaffel: Gepuffte Waffeln erleben einen Boom. Die niederländische SanoRice Holding B.V. beliefert als europäischer Marktführer fast alle großen Retailer mit individuellen Private Label-Produkten. Chief Commercial Officer Jasper Aansorgh erklärt, wie das Familienunternehmen mit nachhaltiger Beschaffung, digitaler Effizienz und klarer Vision auf Wachstumskurs bleibt. Innovation in jeder Schicht – mit natürlichen Zutaten, feiner Schokolade und nachhaltiger Verpackung setzt SanoRice Maßstäbe im europäischen Snackmarkt KONTAKTDATEN SanoRice Holding B.V. Wageningselaan 6 3903 LA Veenendaal Niederlande  +31 318 544840 info@sanorice.com www.sanorice.com EUR Umsatz. 90% unseres Ge- schäfts entfallen auf den Export – wir beliefern nahezu alle großen Einzelhändler Europas mit Private Label-Produkten. Unser Vertrieb ist regional organisiert: Vier Sales Manager betreuen Nord-, Mittel-, Süd- sowie Ost- und Westeuropa. Diese Nähe zum Kunden sichert Marktverständnis und Flexibilität. Unsere vier Werke ermöglichen es, Engpässe auszugleichen – ein klarer Vorteil in volatilen Zeiten. Trotz unserer Größe verstehen wir uns als fünf eng vernetzte Organisationen mit offener, team- orientierter Kultur und kurzen Interview mit Jasper Aansorgh: SanoRice wurde 1998 von Hans Vreeman gegründet, der damals eine unseren Produkten gesunde, ge- Entscheidungswegen – das En- nussvolle Snacks bieten. gagement jedes Einzelnen ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Reiswaffelfabrik übernahm – der Wirtschaftsforum: Sie sind Chief Startschuss für stetiges Wachs- tum. Aus einem lokalen Betrieb entstand eine internationale Unternehmensgruppe mit vier Werken in den Niederlanden, Bel- gien, Polen und Italien. Die Familie Vreeman hält bis heute 100% der Anteile. Heute führt Robert Vree- man als Vertreter der Eigentümer- familie die Unternehmensgruppe. Jasper Aansorgh, Chief Commercial Officer der SanoRice Holding B.V. Wirtschaftsforum: Herr Aansor- gh, SanoRice ist heute Marktfüh- Diese Kontinuität prägt unser rer für gepuffte Waffeln in Europa. Handeln: Wir denken langfristig, Wie hat sich das Unternehmen handeln solide und wollen mit seit seiner Gründung entwickelt? 20 | www.WIRTSCHAFTSFORUM.de Commercial Officer der Gruppe. Wirtschaftsforum: Was umfasst Wie ist das Unternehmen heute Ihr Sortiment, und worin liegt die strukturiert, und welche Märkte besondere Stärke von SanoRice? bedienen Sie? Jasper Aansorgh: Unsere Kern- Jasper Aansorgh: Ich bin seit kompetenz sind gepuffte Waffeln zwei Jahren bei SanoRice und aus Reis, Mais oder Hülsen- verantworte das kommerziel- le Geschäft der Holding. Vom Hauptsitz in Veenendaal aus steuern wir Planung, Finanzen, HR, Marketing und Vertrieb. Wir beschäftigen 847 Mitarbeitende und erzielen rund 250 Millionen früchten. Wir fertigen über 800 Varianten, die sich in Dicke, Farbe, Geschmack und Verpackung unterscheiden – von klassischen Reiswaffeln bis zu süßen, herz- haften oder schokolierten Varian- ten sowie Snacks für Babys. Die

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Vielfalt, die begeistert – von klassisch bis kreativ: SanoRice vereint über 800 Sorten gepuffter Waffeln für jeden Geschmack und Anlass Handwerk trifft Hightech: In den modernen Produktionslinien entstehen täglich Millionen perfekt gebackener Waffeln aus Reis, Mais und Hülsenfrüchten Rohstoffe stammen aus der EU, Transparenz zu erhöhen. Auch Indien und Uganda; für Deutsch- land liefern wir hauptsächlich Bio. Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir maßgeschneider- in der Produktion nutzen wir zu- nehmend digital gesteuerte Anla- gen. Viele Abläufe befinden sich derzeit in der Weiterentwicklung Jasper Aansorgh: Wir gelten als Vorreiter auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit. Das beginnt bei Unser Ziel: den Umsatz bis 2030 zu verdoppeln. Der Markt für gepuffte Waffeln wächst jährlich der Lieferantenauswahl und zieht um rund 6%, wir wollen doppelt sich durch die gesamte Wert- so schnell sein. Das erreichen te Sorten. Dabei setzen wir auf – etwa bei der digitalen Auftrags- schöpfungskette. Selbstverständ- wir durch Innovation, Effizienz Trade Marketing, um Trends bei Geschmack, Verpackung und Konsumentenverhalten frühzeitig zu erkennen und gemeinsam neue Produktideen umzusetzen. abwicklung, beim Reporting oder in der Rechnungsstellung. Zudem erweitern wir unsere digitalen Schnittstellen zum Handel, damit Bestellungen, Reporting und Ab- rechnung noch reibungsloser lau- lich erfüllen wir alle gesetzlichen Vorgaben und gehen in vielen Be- reichen bewusst darüber hinaus. Wir setzen auf Sustainable Sour- und die Weiterentwicklung beste- hender Partnerschaften. Als Mit- glied des Board sehe ich meine Aufgabe darin, gemeinsam mit cing und arbeiten bei Kakao mit allen Mitarbeitenden den Wachs- Rainforest-Alliance-zertifizierten tumsplan konsequent umzuset- Wirtschaftsforum: Welche Rolle fen. Digitalisierung ist für uns kein Partnern. Dabei achten wir genau zen – jede Abteilung optimal zu spielt die Digitalisierung? Selbstzweck, sondern erleichtert darauf, woher unsere Schokolade motivieren und einzubinden. Mich Jasper Aansorgh: Wir digita- lisieren nahezu alle Bereiche – von Produktionsplanung über Finance und HR bis zu Sales und Marketing. Prozesse werden automatisiert, um Effizienz und Zusammenarbeit und Kommuni- stammt, unterstützen eine ver- treibt die Herausforderung an, kation. antwortungsvolle Landwirtschaft dieses Ziel gemeinsam mit einem Wirtschaftsforum: Nachhaltigkeit ist in Ihrer Branche ein Schlüs- selthema. Wie setzen Sie sie um? ohne Entwaldung und legen Wert auf eine faire Bezahlung der lokalen Erzeuger. Gleichzeitig engagierten Team zu realisieren. Wenn man sieht, mit welcher Lei- denschaft unsere Mitarbeitenden investieren wir in energieeffiziente täglich bei der Sache sind, weiß Anlagen und optimieren unsere Verpackungen fortlaufend. man, warum man morgens auf- steht. Wirtschaftsforum: SanoRice war auf der Messe Anuga vertreten. Welche Ziele verfolgen Sie für die kommenden Jahre – und was motiviert Sie persönlich? Jasper Aansorgh: Wir präsentie- ren uns regelmäßig auf internati- onalen Leitmessen wie Biofach, Anuga und PLMA, um Neuheiten vorzustellen und mit Handelspart- nern im Austausch zu bleiben. Stärke in Aktion: Das polnische Werk setzt auf Stärke, Effizienz und Innovation www.WIRTSCHAFTSFORUM.de | 21 Hier schlägt das Herz der Marke: Am Hauptsitz in Veenendaal entstehen Strategien, Innovationen und Impulse für den europäischen Snackmarkt

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Einfach schnell durchstarten Es ist das Bindeglied zwischen Onlineshop und Endkunde und spielt deshalb im E-Commerce eine zentrale Rolle – das Fulfillment. Damit sämtliche Prozesse – Lagerung, Kommissionierung, Verpackung, Versand und Retourenabwicklung, aber auch darüber hinausgehende Vorgänge wie Sendungsverfolgung oder Kundenservice – in kompetenten Händen sind, setzen immer mehr Unternehmen auf den Fulfillment-Partner Quivo aus Wetzlar. Christoph Glatzl und Georg Weiß – visionäres Gründungs- und Führungsteam von Quivo Die Partnerschaft mit GWC, Katars größtem Logistikunternehmen, ist für Quivo ein Sprung- brett in die Golfregion flexible, hoch technologisierte haben wir uns 2022 entschieden, Zeit in unsere eigene IT integriert Lösung für Start-ups und Scale- mit der Ancla GmbH zusammen- werden; das können Shopsyste- Interview mit Georg Weiß, CEO von Quivo Unternehmen fehlte; eine Lösung, zugehen, einem mittelständi- mit der sie schnell und unkompli- schen Unternehmen, das nicht ziert Zugang zum E-Commerce- Markt bekamen. 2017 haben wir nur in der E-Commerce-Logistik, sondern auch im B2B-Bereich für viele große Kunden tätig war. me sein oder kontinuierlich an Bedeutung gewinnende große Plattformen wie Amazon, ebay oder Rakuten. Vor Kurzem haben wir einen TikTok-Shop integriert Wirtschaftsforum: Herr Weiß, Logsta in Österreich gegründet. Sie sind CEO von Quivo, einem Ziel war, der professionelle E- der größten Fulfillment-Partner in Commerce-Anbieter für genau Europa. Quivo konzentrierte sich diese Zielgruppe – Start-ups und Seitdem arbeiten beide Unterneh- men unter dem Brand Quivo; die Logsta-Technologie wurde auf und sind damit einer der Ersten, die dies voll automatisiert abwi- ckeln können. Nach dem Zusam- immer auf Logistikdienstleistun- schnell wachsende Unternehmen alle Standorte ausgeweitet. menschluss zu Quivo fühlen wir gen, hieß aber nicht immer Quivo. – zu werden. uns hervorragend aufgestellt, um Welche Geschichte steckt hinter Wirtschaftsforum: Die Portfolios uns noch stärker auf dem interna- Quivo? Wirtschaftsforum: Kam das Kon- beider Unternehmen haben sich tionalen Markt zu positionieren. zept am Markt an? perfekt ergänzt. Welchen Einfluss Als E-Commerce-Fulfillment-Spe- Georg Weiß: Christoph Glatzl und hatte dies auf die weitere Entwick- zialist arbeiten wir schon heute ich haben das Unternehmen 2017 Georg Weiß: Ja. Die Nachfrage lung? gegründet, nachdem wir viele war groß, sodass wir schnell für über 1.000 Kunden; bei den Produkten reicht das Spektrum Jahre in Managementpositionen auch international Fuß fassten, Georg Weiß: Wir konnten unsere von Food über Kosmetik, Supple- in der Logistikindustrie gearbei- unter anderem in Deutschland, Technologie gezielt weiterentwi- ments, Schmuck und Sportartikel tet hatten. Durch unsere Arbeit Frankreich und den USA. Um dem ckeln. Die Systeme der Kunden bis hin zu Haustierzubehör. wussten wir, dass am Markt eine Wachstum gerecht zu werden, können nahtlos und in kurzer 22 | www.WIRTSCHAFTSFORUM.de

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Quivo bietet E-Commerce Fulfillment und Logistik aus einer Hand Mit der Quivo-Software werden schnelle Skalierungen möglich Quivo bietet Lösungen rund um die ge- samte Logistik des Onlinehandels Wirtschaftsforum: Wie ist Quivo heute aufgestellt? Georg Weiß: Neben der deut- Fulfillment-Netzwerk in Katar, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrein und Oman; auf der anderen Seite schen Zentrale in Wetzlar sind wir integrieren wir unsere Software mit Standorten in Österreich, wo an den GWC-Standorten. Diese sich das Headquarter befindet, in Flexibilität zeichnet Quivo aus. Frankreich und den USA präsent. und sind in das tägliche operative Geschäft nur noch wenig ein- gebunden. Es ist uns allerdings wichtig, den Bezug zur Realität nicht zu verlieren; deshalb stehen wir auch im Lager und packen Pa- kete wie jedes Jahr am Black Fri- day. Die Nähe zu den Mitarbeitern Je nach Saison beschäftigen wir Wirtschaftsforum: Hat sich Ihre spielt eine große Rolle. Wir setzen Mit Quivo erreicht Logistik ein neues Level zwischen 300 und 400 Mitarbei- Rolle mit dem internationalen bewusst auf flache Hierarchien, Anfang unserer Reise. Der Plan ter, der Umsatz liegt bei rund 40 Wachstum verändert? haben einen starken Teamspirit war immer, jedem Gründer und je- Millionen EUR. und verfolgen gemeinsame Ziele. dem E-Commerce-Shopbetreiber Georg Weiß: Rückblickend kann Jeder soll wissen, wohin die Reise eine Logistiklösung anzubieten; Wirtschaftsforum: Gehen Sie ich sagen, dass wir anfangs sehr des Unternehmens geht. wir wollen weiter wachsen, uns davon aus, dass sich die dyna- naiv waren; allerdings haben wir mit unseren Partnern weiterent- mische Entwicklung fortsetzen uns mit der Zeit und den Anforde- Wirtschaftsforum: Durch die wickeln und in neuen Märkten wird? Georg Weiß: Wir wollen weiter wachsen, wissen aber, dass die Voraussetzungen dafür in Europa momentan nicht gut sind. Statt rungen mit- und weiterentwickelt. Wir mussten lernen, Verantwor- tung abzugeben und Mitarbei- Partnerschaft mit der GWC-Group Fuß fassen. In Katar arbeitet aus Katar ist die globale Zukunfts- bereits ein erstes Lager mit der richtung vorgegeben. Gibt es Plä- Quivo-Software; ein weiteres ist in ter einzustellen, denen wir voll ne für die nächsten Jahre? Saudi-Arabien geplant. In unseren vertrauen. Heute kümmern wir Köpfen existieren natürlich schon uns um die strategische Weiter- Georg Weiß: Ja, wir haben ambi- weitere spannende Pläne. den Kopf in den Sand zu stecken, entwicklung des Unternehmens tionierte Pläne und sind erst am haben wir uns deshalb nach zukunftsträchtigen Märkten um- gesehen und sind dabei auf die Golfregion und die GWC Group, das größte Logistikunternehmen in Katar, aufmerksam geworden, das heute eine Minderbeteili- gung an Quivo hält. Es ist eine Win-win-Situation. Wir profitie- ren von GWCs weitreichendem Quivo – ein Team, das die gleichen Ideen teilt KONTAKTDATEN Quivo Dillfeld 22 35576 Wetzlar Deutschland  +49 6441 44660 www.quivo.co www.WIRTSCHAFTSFORUM.de | 23

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„Wir müssen einfacher bauen!“ Seit über 30 Jahren versorgt der Architekt, Wirtschaftsingenieur und Immobilien- sachverständige Matthias Burda mit seinem Unternehmen Burda Plus die Top-Player im professionellen deutschen Real Estate-Segment mit fachkundigen Gutachten und umfassenden Projektsteuerungsleistungen, mit Fokus auf dem Markt der Pflege- immobilien. Im Interview mit Wirtschaftsforum verriet er, was sich im deutschen Bau- und Steuerrecht ändern müsste, damit der stetig steigende Immobilienbedarf besser gedeckt werden kann. Interview mit Matthias Burda, Geschäftsführer der Burda Plus GmbH „Ich liebe komplexe Gebäude – an denen verdiene ich am meisten“, gibt Matthias Burda unumwun- den zu. „Aber wenn ich auf die deutsche Bauwirtschaft und das enorme Defizit an Wohnimmobi- in der fachkundigen Begutach- tung und Projektsteuerung im Immobiliensegment: „Unser anfallenden Arbeiten beauftragt. Darüber hinaus bieten wir Banken und Fonds auch umfangreiche lung genau verfolgen“, erläutert Matthias Burda. Der demografi- sche Wandel wird langfristig sein Schwerpunkt liegt bis heute auf der technischen Due Diligence, in deren Zuge wir im Auftrag Monitoring-Leistungen an und er- stellen zudem Markt-, Beleihungs- wert- und Schadensgutachten.“ Übriges zur Nachfrage beitragen: „Neben einfacheren Bauvorschrif- ten bräuchten wir zudem Novellen lien blicke, führt kein Weg daran von Investmentgesellschaften im Steuerrecht, um dem steigen- vorbei, dass wir in Zukunft einfa- und ähnlichen Marktteilnehmern Optimierungsbedarf im Bau- und den Immobilienbedarf besser cher bauen und die Komplexität ihre potenziellen Immobilien reduzieren müssen.“ An eine ziel- bewerten. Insbesondere im Pfle- gesegment haben wir uns dabei eine umfassende technische und betriebswirtschaftliche Experti- Steuerrecht Zu tun gibt es für Burda Plus trotz der rückläufigen Entwicklung im Baugewerbe genug: „Obwohl ge- rade weniger Immobilien gedreht gerecht zu werden, etwa durch eine schnellere Berichtigung von Buchwerten bei Leerstand: Damit könnte nachhaltiger sichergestellt werden, dass die jeweilige Immo- se aufgebaut. Haben wir dann werden, fragen Investoren weiter- bilie so schnell wie möglich in die den etwaigen Sanierungsbedarf hin unsere Leistungen zur Werter- Hände der Marktteilnehmer ge- wir nicht selten auch mit der an- stehenden Projektsteuerung der mittlung potenziell interessanter Objekte nach – und auch die Ban- ken möchten die Wertentwick- langt, die ihr Potenzial so dezidiert wie möglich entwickeln können.“ meiner Sicht braucht es mehr Mut ausführlich dargestellt, werden führende Reduzierung der regula- torischen Vorschriften glaubt der erfahrene Bausachverständige indes nicht: „Die Bürokratie wird sich nicht selbst abschaffen. Aus zu pragmatischen Lösungen bei Bauherren, Investoren, aber auch dem Gesetzgeber – Risikobereit- schaft, auch mal von formal übli- chen Vorgehensweisen und Qua- litätsansprüchen abzuweichen, ohne die Sicherheitsstandards zu gefährden. In der Vergangen- heit hat es das durchaus schon gegeben. Auch diese Immobilien stehen noch immer und bieten attraktiven Wohnraum sowie an- sprechende Gewerbeflächen.“ Seit über 30 Jahren engagiert sich Matthias Burda mit seinem Unternehmen Burda Plus bereits 24 | www.WIRTSCHAFTSFORUM.de Das Team von Burda Plus zeichnet sich durch eine fundierte technische und betriebswirtschaftliche Expertise aus KONTAKTDATEN Burda Plus GmbH Am Kirchgarten 3 65191 Wiesbaden Deutschland  +49 611 9812421 info@burda-plus.de www.burda-plus.de

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